RUB-Studierende errichten vor dem Querforum ein „Protestcamp”. Am Mittwoch 27. Mai will eine uni-weite Vollversammlung das Thema "Studiengebühren" diskutieren.
Überraschendes tut sich - mal wieder - auf dem Campus der Ruhr-Uni. Auf der Wiese vor den G-Gebäuden haben es sich seit Montag 20 Studierende in Zelten gemütlich gemacht. Natürlich nicht aus purer Lust am Freiluftleben, sondern mit Hintersinn: Die Mini-Zeltstadt ist ein Protestcamp.
Informationen per Flugblatt
RUB-Studierenden wollen die Woche über dort campieren, um damit auf die angeblich „schlechten Studienbedingungen an der Ruhr-Universität” aufmerksam zu machen. Und um eine Anlaufstelle für andere Studis zu bieten, die sich über die (Ergebnisse der) Vollversammlung am heutigen Mittwoch, 27. Mai, informieren wollen.
Turbulente Szenen
Dabei geht es - wieder mal - ums Thema Studiengebühren. Wie berichtet, hatte der Senat der RUB auf seiner letzten Sitzung eine Senkung der Beiträge (500 Euro pro Semester) abgelehnt. Das hatte zu turbulenten Szenen geführt, die Stimmung bei den vielleicht 200 kritischen Studierenden im Senatssaal war schon vorher angespannt. Als ein mutwilliger Feueralarm ausgelöst wurde, brach Senatspräsident Prof. Michael Pohl die Sitzung ab. Die liegen gebliebenen Tagesordnungspunkte müssen in der nächsten Sitzung am 18. Juni abgearbeitet werden.
Regelung für Fachschaftsrat-Mitglieder
U.a. könnte es dann auch um die Frage gehen, ob und in welchem Umfang Fachschaftsratmitglieder von den Studiengebühren befreit werden sollen. Der bisherige Ansatz, FR-Mitglieder, die sich für die Universität engagieren, beitragsfrei zu stellen, hatte zu teils skurrilen Entwicklungen geführt. So hatten sich 134 Theaterwissenschaftler als Fachschaftsräte aufstellen lassen - üblich sind um die zehn...
Noch nicht ausdiskutiert
Das heikle Thema muss, bevor es im Senat auf den Tisch kommt, zunächst unter den Studierenden selbst ausdiskutiert werden, denn es gibt unterschiedliche Haltungen. So fordert beispielsweise der links-orientierte AStA für jede Fachschaft fix 15 Mitglieder plus einem weiteren je hundert Studierende pro Studiengang – was schon rein rechnerisch ein enormes „Befreiungspotenzial” darstellen würde. Annika Klüh, AStA-Referentin für Hochschulpolitik, hält das für statthaft. Sie fürchtet, eine Begrenzung der FR-Plätze würde viele Studierende daran hindern, sich politisch an der Uni zu engagieren.
Ein außerhalb des AStA entwickelter studentischer Gegenvorschlag lautet, die Mitglieder generell auf max. 25 pro Fachschaft zu begrenzen.