Bochum. Zwei städtische Tochterunternehmen haben die Zahl der Elektro-Ladepunkte in Bochumer Parkhäusern ausgebaut. Und es soll weiter gehen.

Parkhäuser können mehr als überdachte Abstellplätze für Autos sein. In Bochum wollen Wirtschaftsentwicklung und Stadtwerke sie auch als Ladestation für E-Autos etablieren. Mittlerweile 92 Ladepunkte gibt es allein in den städtischen Parkhäusern in der Innenstadt – beinahe doppelt so viele wie noch im vergangenen Jahr.

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Aus Sicht von Ralf Meyer, dem Geschäftsführer des Parkhaus-Betreibers Bochum Wirtschaftsentwicklung, ist das eine „einzigartige und beispielhafte Infrastruktur“ im Ruhrgebiet. Keine andere Kommune stelle in ihren City-Parkhäusern so viele Ladepunkte aus einer Hand zur Verfügung. Das sei nicht zuletzt mit Blick auf mehrere und an allen Stellen zur Verfügung stehende Bezahlmöglichkeiten von Vorteil.

40 Ladepunkte in zwei neuen Bochumer Parkhäusern

21 Ladepunkte gibt es allein im vor einigen Wochen eröffneten Husemannkarree, dem das städtische Tochterunternehmen – anders als die anderen City-Parkhäuser – zwar nicht gehört, aber dessen Tiefgarage mit insgesamt 510 Plätzen es betreibt. Weitere 19 Ladepunkte gibt es im neu gebauten Parkhaus P7 am Hauptbahnhof.

„Es geht darum, ausreichend Ladeinfrastruktur zur Verfügung zu stellen. Und zwar nicht nur irgendwo, sondern an prominenten Plätzen“, so Elke Temme, die neue Geschäftsführerin der Stadtwerke Bochum. Schon frühzeitig habe der Versorger begonnen, im gesamten Stadtgebiet ein breites Netz von Ladesäulen aufzubauen. „Wir haben mittlerweile über 300 öffentliche Ladepunkte über ganz Bochum verteilt, davon 40 Schnellladepunkte.“

Stadtwerke Bochum sehen sich in ihrer Ausbaustrategie bestätigt

Der Energieversorger sieht sich längst in seiner Ausbaustrategie bestätigt (Grafik). „Wir hatten 2019 ungefähr 4800 Ladevorgängen in der Stadt. Wir hatten zwei Jahre später über 31.000 Ladevorgänge und im vergangenen Jahr fast 120.000 Ladevorgänge“, so die Stadtwerke-Chefin. Sie erwartet auch in den nächsten Jahren einen weiteren Anstieg der Nachfrage und ähnliche Entwicklungssprünge wie in den vergangenen Jahren. Allein in den Parkhäusern könnte die Zahl der Ladepunkte in den nächsten Jahren auf 150 ausgebaut werden.

„Wir müssen Angebote schaffen.“ Stadtwerke-Chefin Elke Temme und Ralf Meyer, Geschäftsführer der Bochum Wirtschaftsentwicklung, freuen sich über weitere 21 Ladepunkte in der Tiefgarage des Husemannkarrees.
„Wir müssen Angebote schaffen.“ Stadtwerke-Chefin Elke Temme und Ralf Meyer, Geschäftsführer der Bochum Wirtschaftsentwicklung, freuen sich über weitere 21 Ladepunkte in der Tiefgarage des Husemannkarrees. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Parkhäuser mit Ladepunkten sind aus Sicht beider Stadttöchter mittlerweile ein wichtiges Serviceangebot und ein Argument dafür, „dass es keinen Grund mehr gibt, nicht auf Elektrofahrzeuge umzusteigen“. Geladen werde in den Parkhäusern mit 11 Kilowatt (kW). Wer etwa in der Stadt einkaufe, sein Auto in der Tiefgarage parke und dabei zwei Stunden lade, der habe danach genügend Energie für 100 Kilometer „getankt“. Die Stadtwerke hoffen zudem, mit attraktiven Tarifen zu punkten. 50 Cent je Kilowatt kostet der Ladestrom tagsüber, 40 Cent koste das Laden über Nacht.

Stadtwerke versprechen: Keine Blockiergebühr beim Laden in der Nacht

„Und wir berechnen keine Blockiergebühr“, so Temme. Fahrzeuge, deren Ladevorgang mitten in der Nacht beendet ist, müssen nicht sofort abgekoppelt werden, damit keine weitere Gebühr entsteht. Beim Nachtladen in den City-Parkhäusern dürfen Fahrzeuge bis zu zwölf Stunden an der Wallbox hängen, ohne das besagte Blockiergebühr fällig wird.

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