Bochum. Anwohner in Bochum-Stiepel sind irritiert: Plötzlich steht da eine Ladesäule für E-Autos – zentral auf dem Bürgersteig. Wie es nun weitergeht.

Plötzlich stand sie da. Grau und weiß, zum Parkstreifen hin gesichert mit einem kleinen Metallbügel – und nahezu zentral auf dem Gehweg an der Ministerstraße platziert. Eine frisch installierte Ladesäule für Elektroautos sorgt in Bochum-Stiepel für Staunen. „Wie kann man die denn mitten auf den Bürgersteig stellen?“, fragt ein Bochumer in einer Stadtteil-Gruppe bei Facebook. „Gibt es irgendwo Infos dazu?“, schreibt ein anderer.

Erklären kann sich das Hindernis auf dem Fußweg niemand so genau. Rund ein Meter Platz bleiben zwischen Ladesäule und Vorgarten – für Menschen im Rollstuhl oder Eltern mit Kinderwagen wird‘s eng. „Schade“, schreibt eine Nutzerin. Mit dem „Sechserwagen und den Tageskindern“ komme sie da auf dem Weg zum Spielplatz wohl nicht mehr durch.

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Hochtief Ladepartner installiert E-Ladesäulen im Auftrag der Stadt Bochum

Nachgefragt bei den Verantwortlichen – in diesem Fall sind das das Unternehmen Hochtief Ladepartner sowie die Stadt Bochum: „Die Errichtung der E-Ladesäule an der Ministerstraße zentral auf dem Gehweg ist ein Fehler des ausführenden Unternehmens“, teilt Stadtsprecher Peter van Dyk auf WAZ-Anfrage mit.

Hochtief Ladepartner, eine 100-Prozent-Tochter von Hochtief, hat nach eigenen Angaben von der Stadt Bochum den Auftrag, insgesamt 28 Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten zu errichten und zunächst für zehn Jahre zu betreiben. In diesem Zusammenhang seien Anfang des Jahres erste Säulen installiert worden. „Darunter auch jene an der Ministerstraße“, erklärt ein Unternehmenssprecher. Diese stehe dort seit dem 2. Februar, sei jedoch noch nicht ans Netz angeschlossen.

Unternehmenssprecher nennt Fehler „ärgerlich“

Der Sprecher erläutert: „Die Genehmigung der Stadt Bochum enthält die Auflage, dass bei der Errichtung eine Restgehwegbreite von 1,50 Meter einzuhalten ist.“ Wenn dies „aufgrund der Örtlichkeiten“ nicht möglich sei – etwa, weil der Fußweg nicht breit genug ist –, solle die Säule auf dem Parkstreifen installiert werden. „Bei der Errichtung dieser Ladesäule ist die Vorgabe leider nicht berücksichtigt worden.“ Der Fehler, so sagt er, sei „ärgerlich“.

Dieses Versehen ist ärgerlich, wir haben den Installationsbetrieb bereits beauftragt, die Ladesäule zu verlegen – und zwar auf den Parkstreifen.
Ein Sprecher von Hochtief Ladepartner

Und wie geht es weiter? Der Anbieter sei informiert, die Ladesäule „wird zeitnah versetzt“, so Bochums Stadtsprecher Peter van Dyk. Der Sprecher von Hochtief Ladepartner ergänzt: Die Genehmigung zur Verlegung sei am Montag, 19. Februar, erteilt worden, der Installationsbetrieb bereits erneut beauftragt worden. Die E-Ladesäule werde auf den Parkstreifen verlegt. „Umgesetzt werden soll dies zum 29. Februar“, so der Unternehmenssprecher.