Bochum. Wenn Bochum am Freitag gegen Rechts auf die Straße geht, wird auch Oberbürgermeister Thomas Eiskirch dabei sein. So begründet er seine Teilnahme.

Dem Aufruf zur Demo gegen die AfD schließt sich auch Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) an. „Das jüngst bekannt gewordene Treffen von Rechtsextremen aus der AfD, der Identitären Bewegung, aus Unternehmen und Organisationen und die dort diskutierte Deportation von Millionen Menschen aus Deutschland hat uns alle schockiert und fassungslos gemacht“, sagt er. Es zeige, welche perfiden und verfassungsfeindlichen Absichten im rechten Spektrum verfolgt werden. „Dabei“, so Eiskirch, „kommt der AfD als Partei offensichtlich eine zentrale Rolle zu. Wir nehmen es nicht hin, dass rechtsextreme Kräfte eine Atmosphäre der Verunsicherung, der Angst und des Hasses in unserem Land und hier bei uns in Bochum schüren.“

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Eiskirch weiter: „Bei uns in Bochum leben Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen – als Nachbarinnen und Nachbarn, als Kolleginnen und Kollegen, als Freundinnen und Freunde, als Familie. Mit allen Chancen und mit allen Spannungen, die das Zusammenleben mit sich bringt. Das ist die Lebensrealität.“

In Essen gingen am Montag rund 7000 Menschen gegen Rechts auf die Straße.
In Essen gingen am Montag rund 7000 Menschen gegen Rechts auf die Straße. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Eiskirch: Bochum gehöre „allen Menschen, die hier leben“

Bochum gehöre „allen Menschen, die hier leben. Wir akzeptieren nicht, dass Bürgerinnen und Bürger, dass Familien, dass sogar Kinder Angst davor haben müssen, von hier vertrieben zu werden“. Ihn sorgten die aktuellen Entwicklungen sehr. „Sie beschädigen die Grundfesten der demokratischen Ordnung, sie gefährden die soziale und die wirtschaftliche Substanz in Deutschland – sie erschüttern unsere Demokratie und bedrohen unsere Freiheit. Auch bei uns in Bochum.“

Den komplexen Herausforderungen dieser Zeit könne nicht mit einfachen Antworten begegnet werden. „Natürlich sind unterschiedliche Meinungen, unterschiedliche Bewertungen Teil unserer Demokratie“, sagt Eiskirch. „Demokratie braucht Auseinandersetzung, Demokratinnen und Demokraten müssen auch Streit aushalten und Widerspruch akzeptieren. Was wir nicht akzeptieren, ist, wenn die Demokratie und der Kern unserer Verfassung, die Basis unseres Zusammenlebens angegriffen werden: die Würde des Menschen.“

Bochums OB will klares „Nein“ gegen rechtsextreme Umtriebe senden

Menschenwürde, Demokratie und Rechtsstaat müssten immer wieder neu verteidigt werden, sagt Eiskirch. In den vergangenen Tagen hätten dies Zehntausende in vielen Städten Deutschlands deutlich gemacht. Alle Menschen, die aktuell gemeinsam auf die Straßen gingen, sendeten „ein klares Signal der Solidarität – und gegen die Spaltung“, so Eiskirch. „Sie senden ein klares ‚Nein‘ gegen diese rechtsextremen Umtriebe. Nie wieder ist jetzt!“