Bochum-Wattenscheid. Nach drei Jahren gibt es in wieder eine Weihnachtsfeier für arme und einsame Menschen. Dazu braucht es aber Spenden – so können Sie helfen.
Essen, trinken, in geselliger Runde beisammensitzen und sich unterhalten – für viele Menschen gehört das zu Weihnachten dazu. Was aber, wenn man keine Angehörigen (in der Nähe) hat, vielleicht auch kein Dach über dem Kopf oder schlicht keine Mittel für Festmahl oder Geschenke? Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Wattenscheid möchte diesen Menschen ein schönes Fest ermöglichen. Nach drei Jahren Zwangspause lädt es am ersten Feiertag wieder zu seiner „Weihnachtsbetreuung“ – zum 37. Mal.
2020, 2021 und 2022 konnte die Veranstaltung aufgrund der Corona-Bestimmungen nicht wie gewohnt stattfinden, nur an der Tütenausgabe vor der Tür hielten die Organisatoren fest. DRK-Präsident Torsten Junker erinnert sich an eine „Rekordnachfrage“ 2022. Die Bedürftigkeit der Menschen habe ihn „schon schockiert“, ergänzt Vizepräsident Ralf Schmidtmann. Jetzt sind die beiden DRK-Männer gespannt, wie viele Menschen nach der Zwangspause den Weg in die DRK-Räume finden. In Vor-Corona-Jahren seien es 120 bis 150 gewesen – eine Größenordnung, mit der sie auch in diesem Jahr wieder planen.
Um 14.30 Uhr werden die Türen geöffnet, ab 15 Uhr geht es mit Kaffee und Kuchen los. Anschließend gibt es eine Käseplatte, bevor es zum Abendessen Pizza, Salat und Nachtisch vom Italiener gibt. Der Wattenscheider Kfz-Meister Mike Gerbracht sponsert das gesamte Abendessen, wofür das DRK sehr dankbar ist. Es gibt kein festes Programm, die Gäste können kommen und gehen, so wie sie möchten, erklärt Junker. Vizepräsident Schmidtmann ergänzt: „Wir richten uns mit dem Ablauf nach den Bedürfnissen der Gäste“. Und hier stünden neben dem Essen und Trinken seit einigen Jahren auch immer mehr das Beisammensein und die Unterhaltungen im Vordergrund.
Ehrenamtliche helfer packen an Heiligabend die Geschenktüten
Gerade an diesem Punkt bemerken die Organisatoren eine Entwicklung über die letzten Jahre. Früher seien viele nach dem Essen aufgestanden und gegangen, jetzt blieben sie noch sitzen, um weiterzureden. Und wenn die freiwilligen Helfer das Abendessen an den langen Tischreihen servieren, bemerken sie, dass einige vielleicht keinen Nachschub mehr möchten, sondern eher ein offenes Ohr suchen, um etwas zu erzählen. Auch in dieser Hinsicht versuche das DRK sich an den Bedürfnissen der Gäste zu orientieren und möchte so „den Wünschen der Leute nachkommen“.
Gleichwohl: Abschluss und heimlicher Höhepunkt des Weihnachtstages ist, so Junker, die Geschenktüte. Die Gabenbeutel werden am 24. Dezember mit Unterstützung der Bochumer Rotarier Renaissance gepackt. Inhalt: Hygieneartikel, Weihnachtsleckereien und alles, was sonst noch gespendet werde.
Weihnachtsfeier „lebt von Spenden und Sponsoren“
Ohne die ginge es nicht: „Die Veranstaltung lebt von Spenden und Sponsoren“, sagt Junker. So unterstützt die Sparda-Bank erneut das DRK mit einer Geldspende, von der unter anderem die Ausstattung des DRK Raums nochmal aufgestockt werden konnte. Ebenfalls für Unterstützung sorgt die Gertrudisschule in Wattenscheid. Dort schreiben die Grundschüler Weihnachtskarten für die Gäste, die dann gemeinsam mit den Geschenktüten ausgegeben werden.
Die beiden Hauptveranstalter Junker und Schmidtmann sind ein eingespieltes Team. Jahr für Jahr stecken sie viel Arbeit in die Feier, die vor allem die letzten Tage vor Weihnachten viel Organisation und Flexibilität bedarf. Denn viele der Geschäfte, die Sachspenden in Form von Weihnachtsgebäck oder Ähnlichem anbieten, können erst kurz vor Weihnachten sagen, was sie übrig haben. Das muss dann zeitnah abgeholt werden und gegebenenfalls noch weitere Produkte zugekauft werden. Dafür investieren die beiden, zusammen mit den anderen Freiwilligen viel Zeit und opfern ihren 1. Weihnachtsfeiertag. „Wir lassen alle irgendwo eine Familie zu Hause“, sagt Ralf Schmidtmann. Doch das sei es ihnen wert: „Es freut uns am meisten, dass es angenommen wird. Die Leute sind sehr dankbar“.
DRK bittet um Sach- und Geldspenden
Das DRK Wattenscheid nimmt gerne Sach- und Geldspenden entgegen. Sachspenden können bis Freitag, 22. Dezember, täglich von 9 bis 16 Uhr in der Voedestraße 53 in Wattenscheid abgegeben werden. Geldspenden können auf folgendes Konto überwiesen werden: IBAN: DE39 4305 0001 0000 9324 34 bei der Sparkasse Bochum. Wer noch mithelfen möchte: Freiwillige können sich unter 02327/87017 melden.