Bochum. Die Verleihung des renommierten Peter-Weiss-Preises der Stadt Bochum fällt im kommenden Jahr aus. Das hat die Jury jetzt mit den 15.000 Euro vor.

Die Jury des Peter-Weiss-Preises hat sich am Freitag (8. Dezember) erneut zusammengesetzt, um über eine Vergabe zu diskutieren. Der mit 15.000 Euro dotierte Kulturpreis der Stadt Bochum sollte im kommenden Jahr eigentlich der deutsch-britischen Schriftstellerin Sharon Dodua Otoo verliehen werden. Die 51-Jährige hatte jedoch erklärt, den Preis nicht anzunehmen, nachdem ihr vorgeworfen wurde, vor circa acht Jahren die israelkritische Organisation „Artists for Palestine UK“ öffentlich unterstützt zu haben.

Peter-Weiss-Preis in Bochum geht nicht an die Autorin Sharon Dodua Otoo

  • Ärger um den Peter-Weiss-Preis: Der mit 15.000 Euro dotierte Kulturpreis sollte an Sharon Dodua Otoo verliehen werden, bevor Vorwürfe gegen sie laut wurden. Lesen Sie hier die Hintergründe.
  • Das Hin und Her um die Vergabe des Peter-Weiss-Preises ist eine ziemlich peinliche Nummer für die Stadt Bochum. Hier finden Sie einen Kommentar.

Die Jury hat sich in der Sitzung dazu entschieden, den Preis nicht an eine andere Person zu vergeben. Das Preisgeld soll stattdessen an die gemeinnützige Initiative „Gesellschaft im Wandel“ gespendet, die sich für den Dialog zum Thema Nahostkonflikt an deutschen Schulen stark macht. Auch Sharon Dodua Otoo nahm an der Sitzung teil.

Die Auszeichnung, benannt nach dem Autor, Dramatiker, Maler und Filmemacher Peter Weiss, wird seit 1990 alle zwei Jahre an eine Persönlichkeit aus einer der Sparten Literatur, Theater, bildende Kunst und Film vergeben.