Bochum. 1000 Stahlarbeiter sind am Donnerstag in Dortmund auf die Straße gegangen, viele von ihnen aus Bochum. Vor allem ein Punkt ist ihnen wichtig.

Etwa 1000 Stahlarbeiter haben am Donnerstag vor der Hauptverwaltung von Thyssenkrupp Steel Europe in Dortmund demonstriert, die Mehrzahl von ihnen arbeitet in Bochumer Betrieben. Der Warnstreik begleitet die Tarifverhandlungen in der Eisen- und Stahlindustrie.

Hunderte Stahlarbeiter aus Bochum demonstrieren in Dortmund

Die IG Metall hatte zum Warnstreik aufgerufen, um vor den Verhandlungsgesprächen an diesem Donnerstag und am nächsten Montag Druck auf die Arbeitgeber auszuüben. „Es haben sogar mehr als die 1000 Kolleginnen und Kollegen die Arbeit niedergelegt“, sagt Ulrike Hölter, die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Ruhrgebiet Mitte. Nicht alle seien aber nach Dortmund gekommen. Etwa 600 Beschäftigte von Thyssenkrupp Steel Europe Bochum mit den Standorten an der Essener Straße und an der Castroper Straße sowie bis zu 200 von Doncasters Precision Castings (Bessemer Straße) sind in Dortmund auf die Straße gegangen.

Stahlarbeiter sauer über niedriges Angebot der Arbeitgeber

„Die Kolleginnen und Kollegen sind insbesondere darüber verärgert, dass bei dem finanziellen Angebot – die 3,1 Prozent für 15 Monate – kein bisschen zur Inflationsausgleichsprämie gesagt wurde. Darüber sind sie am meisten sauer.“ Sie sagen, in den Krisenzeiten immer verantwortungsvoll gehandelt und niedrige Lohnabschlüsse akzeptiert zu haben. Aber: „Jetzt brauchen sie die Kohle.“

Im Vorjahr habe es mit 6,5 Prozent zwar einen hohen Abschluss gegeben. Aber davor habe es über einen längeren Zeitraum „keine guten Ergebnisse“ gegeben.

Warnstreiks könnten bald auf 24 Stunden ausgedehnt werden

Die IG Metall fordert in den Tarifverhandlungen einen Anstieg der Löhne um 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.

Schon nächste Woche könnten sich die Streikmaßnahmen ausweiten. Wenn es am Montag keine Einigung gebe, so Hölter, „ist es sehr wahrscheinlich, dass wir zeitnah in 24-Stunden-Warnstreiks gehen.“ Dafür sei die Zustimmung unter den Gewerkschaftsmitgliedern sehr hoch, wie eine Abfrage im Vorfeld und bei der Kundgebung ergeben habe.