Bochum. Bochumer Hundebesitzer sind in Angst: In einer Grünanlage werden Giftköder vermutet. Das Drama um Lottes Tod. Halterin warnt andere Tierfreunde.

Die kleine Lotte wurde nur drei Monate alt. Der Welpe, ein Australien Copperdog, starb an einem Giftköder. „Ein Traumhund“, trauert Tanja Ludwig um ihr Tier. Sie ist sich sicher: Auf der Schmechtingwiese, wo es auch eine Hundewiese gibt, sind Giftköder ausgelegt worden.

„Wir gingen mit Lotte nur auf der Schmechtingwiese Gassi, wohnen ganz in der Nähe“, sagt Tanja Ludwig. Das Drama begann am letzten Oktoberwochenende: Dem kleinen Hund ging es schlecht, er musste sich erbrechen. Die Bochumerin fuhr zu ihrem Tierarzt in Duisburg, der vermutete zunächst eine Magen-Darm-Infektion. „Als am nächsten Tag noch Durchfall hinzukam, fuhren wir erneut zum Arzt. Einen Tag später war unsere Lotte tot.“

Kleintierpraxis bestätigt eine Vergiftung des Bochumer Hundes

Der Tierarzt habe anschließend festgestellt, dass eine Vergiftung vorlag. Dazu bestätigt das Kleintierzentrum Asterlagen auf WAZ-Anfrage den Tod von Lotte durch Vergiftung: „Intoxikation mit Multiorganversagen“.

Erstmals wurde der Welpe in Duisburg am 29. Oktober untersucht, die Ärzte kontrollierten alle Organwerte. Da wurde noch eine Gastritis als Ursache angenommen. Für das Tier gab es Medikamente. Am 30. Oktober ging des dem kleinen Tier schlechter, es trank nichts mehr.

Weitere Untersuchungen folgten, doch es konnte ein Fremdkörper ausgeschlossen werden. Lotte wurde stationär aufgenommen, es gab Anzeichen für eine Nierenbeckenentzündung sowie akute Darm- und Magenschleimhautentzündung. Tags darauf verstarb Lotte.

Bochumerin will andere Hundebesitzer warnen

Tanja Ludwig möchte nun andere Hundebesitzer warnen. Doch nicht nur die. „Auf der Schmechtingwiese befindet sich auch ein Spielplatz. Nicht auszudenken, wenn dort auch ein Kind in Kontakt mit dem Giftködern kommt.“

Die Bochumerin hat sich an das städtische Ordnungsamt gewandt. Dazu Peter van Dyk, Pressesprecher der Stadt Bochum: „Kolleginnen und Kollegen des Kommunalen Ordnungsdienstes haben – aus Anlass der WAZ-Anfrage – die Schmechtingswiese kontrolliert und konnten keine Giftköder feststellen. Angesprochen worden sind sie ebenfalls nicht.“

Tanja Ludwig: „Beim Ordnungsamt versicherte man mir, erneut die Grünanlage kontrollieren zu wollen. Bislang wurde aber kein Gift gefunden. Vielleicht wurde alles vom Regen weggespült.“

Ordnungsamt und Polizei in Bochum sind informiert

Inzwischen hat sie auch Anzeige bei der Polizei erstattet. Polizei-Sprecher Jens Artschwager: „Wir nehmen solche Fälle generell sehr ernst. Ich weiß, nicht viele Hundehalter melden sich bei uns. Doch ich rate dringend dazu, rasch Anzeige zu erstatten. Nur dann können wir ermitteln. Manchmal geben die gefundenen Köder schon Aufschluss. Wenn wir aber erst drei Wochen später davon erfahren, ist oft nichts mehr zu finden.“

Tanja Ludwig rät Hundebesitzern an der Hundewiese in der Grünfläche zu großer Vorsicht beim Spazierengehen. In sozialen Medien stieß sie auf weitere Warnungen vor Giftködern. Dort heißt es: „Heute morgen musste schon ein Hund eingeschläfert werden.“ Auch eine Bekannte ihrer Tochter habe aus diesem Grund ihr Tier verloren. Die möchte aber nicht namentlich genannt werden.