Köln/Bochum. Herbert Grönemeyer war im „Kölner Treff“ zu Gast. Dort ging’s auch um Bochum – und darum, ob er die Hymne heute noch so schreiben würde wie 1984.

Bettina Böttinger verabschiedet sich von ihrem „Kölner Treff“ – und dann geht’s streckenweise vor allem um Bochum: In ihrer letzten Sendung als Moderatorin hatte die 67-Jährige am Freitagabend unter anderem Herbert Grönemeyer zu Gast. In Göttingen geboren und in Bochum aufgewachsen, steht der Musiker für die Stadt wie kaum ein anderer – obwohl er seit Jahrzehnten nicht mehr hier lebt.

Wie er im Gespräch in der Sendung berichtet, ist auch „4630“, das Erfolgsalbum, das im kommenden Jahr 40. Geburtstag feiert, nicht in Bochum entstanden, sondern in Köln: „Die Platte ,Bochum’ hab ich in Köln geschrieben“, erzählt Grönemeyer, „genau wie ,Ö‘ und ,Sprünge’.“ Zehn Jahre habe er damals in Köln gelebt, „wahnsinnig gern“. Nach einigen Jahren in London ist er nun in Berlin zu Hause.

Manche „Bochum“-Zeile „würd’ ich bestimmt in den Müll schmeißen“

Der Bochumer liege dem Berliner „wesentlich näher“ als der Kölner, sagt „Herbie“ (67). „Wir haben die gleiche große Klappe“, die Bochumer seien aber „‘nen Tick freundlicher.“ Im Ruhrgebiet wachse man auf „mit den Härten des Lebens. Man weiß, wie wichtig es ist, dass man sich verlassen kann aufeinander“.

Ob er „Bochum“, seine Hymne an die Stadt, heute anders texten würde, fragt Bettina Böttinger – und Grönemeyer wird deutlich. „Wenn ich jetzt schreiben würde, ,Bochum ich komm aus dir, Bochum, ich häng an dir, aaaaaaaah Bochum’“, sinniert er, „dann würd’ ich das bestimmt in den Müll schmeißen. Mit Sicherheit.“

Herbert Grönemeyer: 2024 viermal im Ruhrstadion Bochum

Angesprochen auf seine Jubiläumstour, die ihn im Sommer 2024 gleich viermal ins Ruhrstadion an der Castroper Straße führt, macht der 67-Jährige aber auch deutlich, dass er sich darauf freut: Auf der Bühne zu stehen und mit seiner Musik Menschen zu erreichen, das sei „das größte Glück“.

Auf der Bühne stehen, das „größte Glück“: 2024 kommt Herbert Grönemeyer – hier bei seinem Konzert 2015 in Bochum – für gleich vier Konzerte ins Ruhrstadion.
Auf der Bühne stehen, das „größte Glück“: 2024 kommt Herbert Grönemeyer – hier bei seinem Konzert 2015 in Bochum – für gleich vier Konzerte ins Ruhrstadion. © FUNKE Foto Services (Archiv) | Kai Kitschenberg

Zuletzt war Herbert Grönemeyer 2019 im Stadion – allerdings nur auf Stippvisite. Mit den VfL-Fans stimmte er vor dem Anpfiff seine „Bochum“-Hymne an. Im Januar 2023 trat er noch einmal in Bochum auf: Als Überraschungsgast beim Gastspiel von Jan Böhmermann und dem Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld im ausverkauften Ruhrcongress, da sang er „Männer“. Auf seiner Tour 2023 machte „Herbie“ jedoch einen Bogen um Bochum. Live war er nur in Dortmund und Gelsenkirchen zu sehen. (ska)