Bochum. 4000 Ausländer hat Quaz.Ruhr Bochum bisher gefördert. Sie lernen Deutsch und bereiten sich auf einen Beruf vor. Das Projekt stand auf der Kippe.
Zu Anfang waren es 200 Menschen. 200 Flüchtlinge, die in der früheren Ausbildungswerkstatt von Opel in Bochum-Langendreer gleichzeitig die deutsche Sprache lernen und sich auf den Einstieg in einen Beruf vorbereiten wollen. Gut fünf Jahre später haben etwa 4000 Teilnehmer das Sprach- und Qualifizierungszentrum Quaz.Ruhr besucht. Weitere werden folgen. Denn: Das Quaz.Ruhr macht weiter.
NRW fördert Integrationsprojekt Quaz.Ruhr mit knapp 1,2 Millionen Euro
Im Sommer, als die Einrichtung ihren fünften Geburtstag gefeiert hat, war das noch nicht so klar. Nun aber sind die Weichen gestellt. Arbeitsagentur und Jobcenter finanzieren weiter die berufliche Ausbildung. Und das Land fördert die Sprachkurse. Insgesamt knapp 1,2 Millionen Euro stellt das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration dafür zur Verfügung. Für drei Jahre. NRW-Ministerin Josefine Paul (Die Grünen) war dieser Tage zu Besuch in Langendreer, um die frohe Kunde mitzuteilen und um sich ein Bild von der Integrationseinrichtung zu machen.
„Das Modellprojekt hat sich als eine wichtige Säule für die Entwicklung von Fachkräften im Ruhrgebiet etabliert“, so Paul. Es biete Menschen mit Flucht- und Einwanderungsgeschichte, die bislang keine Beschäftigung gefunden haben, ein individuelles Angebot, sich zu qualifizieren und gleichzeitig Sprachkurse wahrzunehmen. Das Ziel der Landesregierung sei es, „denjenigen, die zu uns gekommen sind, eine Chance auf gesellschaftliche Teilhabe zu geben. Gleichzeitig müssen wir bestehende Hemmnisse und bürokratische Hürden bei der Integration in den Arbeitsmarkt abbauen. Nur so können wir uns dem Fachkräftemangel entgegenstellen. Quaz.Ruhr leistet hier einen wertvollen Beitrag.“
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Einstieg in Ausbildung und Arbeit für 1500 Teilnehmer
In Zahlen liest sich dieser Erfolg so: Von den bislang etwa 4000 Teilnehmern war Langendreer für 1500 der Einstieg in Ausbildung und Arbeit. „Das ist eine sehr gute Quote“, sagt Peter Lübbert, Leiter des Quaz.Ruhr und Sprecher der Trägerverbundes. Dieser besteht aus der QBS Gewerkstatt (Bochum), der Gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft Herne, dem Bildungsinstitut Vogel (Bochum) und der HAZ Arbeit + Zukunft (Hattingen).
Ausgebildet wird in sieben Bereichen: Pflege, Hotel und Gastronomie, Bauen, Farbe, Elektro, Metall und Logistik. Und das in Zukunft auch noch auf einem höheren Niveau. Nicht nur der Einstieg in die Berufswelt soll im Quaz.Ruhr gelingen. Es soll auch zu einem Fachkräfteentwicklungszentrum ausgebaut werden. Möglich ist für Teilnehmer zum Beispiel, den Hauptschulabschluss zu erwerben und danach die einjährige Ausbildung zur Pflegefachassistentin zu absolvieren. Die Pflege gehört seit 2021 zum Angebot.
Nachhaltige Integration hängt von Sprachkenntnissen ab
Egal, ob in der Pflege oder in anderen Berufe. Die Sprache ist „eine wesentliche Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Integration in den deutschen Arbeitsmarkt und damit Grundlage jeder Fachkräfteentwicklung“, so Peter Lübbert. „Viele Menschen, die hier sind, sprechen sehr gut Deutsch, können aber nicht schreiben.“ Andere haben noch überhaupt keine Deutschkenntnisse. Sie alle werden – je nach individuellen Fähigkeiten – gefördert.