Bochum. Bei einem Brand am Samstag in Bochum verlor eine siebenköpfige Familie ihr Zuhause. Die Hilfsbereitschaft ist groß. So können Sie spenden.

Nach dem Wohnungsbrand in Leithe bei dem eine siebenköpfige Familie ihr Hab und Gut und mehrere Haustiere verloren hat, ist die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung groß. Spendenaufrufe über soziale Medien fanden seit dem Feuer am Samstagabend großen Anklang. Die betroffene Bochumer Familie soll „gerührt“ von der großen Hilfsbereitschaft sein.

Brand in Bochum: Viele Menschen in Leithe spenden für betroffene Familie

Während der erste Schnee auf die Bertramstraße in Leithe fällt, sind in manchen Fenstern des Sechs-Parteien-Hauses kleine Adventsdekorationen zu sehen. Ein Fenster ist dagegen dunkel, die Scheibe zersprungen und die Rußreste deutlich zu erkennen. Nachbar Hans Joachim Schulze, der zwei Tage nach dem Brand in seiner Haustür steht, berichtet von der Evakuierung. Bei dem Küchenbrand – wohl ausgelöst durch eine Fritteuse – wurde eine Anwohnerin verletzt, zwei Hunde mit Welpen und mehrere Kaninchen kamen zu Tode.

Zwei Tage nach dem Feuer in dem Mehrparteienhaus an der Bertramstraße in Bochum-Leithe fällt der erste Schnee. Kurz vor Weihnachten verlor eine siebenköpfige Familie ihr Zuhause.
Zwei Tage nach dem Feuer in dem Mehrparteienhaus an der Bertramstraße in Bochum-Leithe fällt der erste Schnee. Kurz vor Weihnachten verlor eine siebenköpfige Familie ihr Zuhause. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Derweil stapeln sich dicke Säcke mit Winterschuhen, dicken Jacken und Kuscheltieren im Lager von „Conny’s Büdchen“ in Leithe. Inhaberin Conny Pfromm schildert, sie habe den Brand aus nächster Nähe miterlebt. Die betroffene Familie kenne sie. „Die Kinder kommen morgens manchmal im Büdchen vorbei“, sagt Pfromm, bei der seit Sonntag rund ein Dutzend Bochumer Sachspenden abgegeben haben. Zuvor waren in verschiedenen Facebook-Gruppen Aufrufe zum Spenden von Kleidung, Lebensmitteln, Geld oder Wohnungsangeboten gepostet worden.

Lebensmittelspenden erwünscht

„Es kommen super viele Leute vorbei – dass die Bude eine gute Anlaufstelle ist, haben wir auch schon bei der Ukrainehilfe oder der Sammlung für die Flutopfer erlebt. Hier in Leithe halten alle zusammen“, sagt die Inhaberin der Bude an der Weststraße 110. „Was nun noch fehlt, sind Lebensmittel und zwei Tornister für die Kinder, einer für ein Mädchen, der andere für einen Jungen.“ Weitere Schulmaterialien würde die Schule der betroffenen Kinder sammeln.

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Pfromm steht auch in Kontakt mit Anke Wolf, die seit elf Jahren als Gemeindereferentin in der katholischen Gemeinde St. Johannes in Leithe arbeitet. Sie – ebenso wie die Aktiven der evangelischen Gemeinde – hätten am Sonntagmorgen beschlossen, man wolle aktiv werden. „Ich kenne die Familie aus der Gemeinde und stehe nun auch mit der Mutter in Kontakt“, sagt Wolf, die von der katholischen Gemeinde aus ein Spendenkonto für die Familie eingerichtet hat. Spenden an das Treuhandkonto (IBAN: DE51 4305 0001 0015 7706 96) sollen das Stichwort „Brand Leithe Bertramstraße“ enthalten, informiert die Gemeinde auf ihrer Webseite. Laut Wolf sind die ersten Spenden dort auch schon eingegangen.

Erlös aus Tannenbaumverkauf wird gespendet

Sie sicherte vonseiten der Caritas eine finanzielle Soforthilfe zu. Des Weiteren soll ein Teil des Erlöses aus dem Tannenbaumverkauf des Fördervereins der Gemeinde St. Johannes der siebenköpfigen Familie zu Gute kommen.

Auch die Leiterin des evangelischen Kindergartens „Unter’m Regenbogen“ in Leithe, Julita Zejer-Zambrucka, sammelt in der Einrichtung an der Gelsenkirchener Straße 1 Sachspenden. „Ich stehe im Kontakt mit der Familie“, sagt die Kita-Leiterin. Gespendete Kinderkleidung und haltbare Nahrungsmittel würden dann von den Eltern der Familie abgeholt oder vom Kita-Personal vorbeigebracht werden.

Mit unserer Redaktion wollte die Familie zwei Tage nach dem Feuer nicht sprechen. Gegenüber der Gemeindereferentin Anke Wolf habe sich die Mutter der Familie aber „berührt“ von den verschiedenen Hilfsaktionen gezeigt. Laut Wolf ist der enge Draht der Menschen und die Hilfsbereitschaft typisch für das Viertel. „In Leithe erlebe ich eine unglaubliche Nähe der Menschen zueinander“, sagt die Seelsorgerin.