Bochum-Hordel. Seit einem Jahr sollten die neuen Räume einer Bochumer OGS fertig sein. Aber auch nach den Ferien kann niemand einziehen. Das hat Folgen.
Ein neuer Anstrich, neue sanitäre Anlagen, neue Leitungen: Seit über zwei Jahren wird das ehemalige Kita-Gebäude an der Hordeler Heide saniert. Dort sollte eigentlich schon im Sommer 2022 der offene Ganztag der Emil-von-Behring-Grundschule einziehen. Doch es gibt Verzögerungen.
Grund dafür sind Lieferengpässe. Von der SPD heißt es in einer Pressemitteilung: „Da es leider aus diesem Grunde immer noch weitere bauliche Verzögerungen gibt, kann nun auch der (...) angegebene Fertigstellungstermin nach den Herbstferien nicht eingehalten werden.“ Die Schule habe den Eltern demnach in einem Brief mitgeteilt, dass der eigentlich geplante Umzugstermin nicht eingehalten werden kann.
- Fast 3400 i-Dötzchen sind 2023 in Bochum in das Schulleben gestartet. Wir haben die Grundschulen besucht und zeigen hier viele Fotos der Klassen.
OGS-Sanierung an Bochumer Grundschule verzögert sich: Kritik
Die Pläne der Bochumer Stadtverwaltung sehen vor, dass die Betreuung aus dem Schulgebäude an der Hordeler Heide in das Nachbargebäude der ehemaligen AWO-Kita zieht. Die Räume stehen seit dem Auszug der Kinderbetreuung leer und werden seit Juni 2021 umfassend saniert. Neben neuem Anstrich, Versorgungsleitungen und sanitären Anlagen wird auch der Brandschutz, inklusive neuer Fluchttreppen, modernisiert.
Die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte habe das Thema nun für die nächste Sitzung am 19. Oktober auf die Tagesordnung gesetzt. „Mit einer Anfrage wollen wir von der Stadtverwaltung wissen, wann nun endlich mit einer Fertigstellung zu rechnen ist. Außerdem wollen wir, dass die genauen Einzelheiten, die zur Verzögerung geführt haben, aufgelistet werden“, so Mitglied David Schnell.
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Baukosten von 1,1 Millionen Euro
Zudem fragt die Fraktion an, was der Umbau letztendlich kostet. Bei Baubeginn im Sommer 2021 waren 1,1 Millionen Euro anvisiert.
Peter van Dyk, Sprecher der Stadt Bochum, bestätigt auf Anfrage der WAZ, „dass der Bau noch nicht abgeschlossen ist.“ Die Fragen, wie lange die Verzögerung andauert und ob die Baukosten gestiegen sind, kann die Stadt hingegen nicht beantworten.
Die Betreuung in der Grundschule in Hordel wird seit Beginn des Schuljahres von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) übernommen. Insgesamt werden knapp 100 Schülerinnen und Schüler bis 16 Uhr durch das Fachpersonal betreut. Wie lange die Bauverzögerung andauert, konnte auch Awo-Sprecher Christopher Becker auf WAZ-Anfrage am Montag nicht beantworten. Er macht aber klar: „Wir freuen uns, dass wir zeitnah die neuen Räume und Möglichkeiten zur Verfügung gestellt bekommen.“ Bis dahin komme man aber auch mit der jetzigen Situation klar.
SPD: „Enorme Belastung für die Schulgemeinschaft“
„Auch wenn es bei Modernisierungsarbeiten von leerstehenden Gebäuden zu Verzögerungen kommen kann, so ist der Zeitraum von mehr als einem Jahr eine enorme Belastung für die Schulgemeinschaft“, sagt Schnell für die SPD.
Eltern beklagten sich in der Vergangenheit über eine beengte Situation im Offenen Ganztag an der Emil-von-Behring-Schule in Hordel. „Mein Kind geht nur noch mit Ohrenstöpseln in die OGS und klagt über anhaltende Kopfschmerzen“, erklärte die Mutter einer damaligen Viertklässlerin bereits im Herbst 2019. Das Problem: Die Anzahl der Räume in der Offenen Ganztagsschule würden hinten und vorne nicht reichen.