Bochum. Ermittlungserfolg nach einer Brandserie in Bochum: Die Polizei hat einen 38-jährigen Wittener festgenommen. So kam sie ihm auf die Spur.
Erleichterung am Ostring: Nachdem es schräg gegenüber vom Hauptbahnhof Bochum in den vergangenen Monaten immer wieder gebrannt hat, hat die Polizei jetzt einen dringend Tatverdächtigen festgenommen. Der 38-jährige Mann aus Witten soll zwischen Ende Mai und Anfang Oktober insgesamt sechs Mal gezündelt haben.
Meist brannten Müllcontainer, zuletzt am vergangenen Wochenende. Am 8. Oktober standen einmal mehr mehrere Container in Flammen, verursachten Schäden an einer Hausfassade und einem geparkten Auto.
Brände in Bochum: Bilder aus Überwachungskamera führten zum Verdächtigen
Der mutmaßliche Brandstifter habe sich in seiner Freizeit häufiger in dem Bereich aufgehalten, berichtet Polizeisprecher Jens Artschwager. So kamen die Ermittler vom Kriminalkommissariat 11 auf seine Spur: Beim jüngsten Brand sei ein Verdächtiger in Tatortnähe von einer öffentlichen Video-Überwachungsanlage aufgezeichnet worden. Mit diesen Aufnahmen ermittelten Zivilkräfte des Bochumer Einsatztrupps in der Umgebung – und identifizierten den Wittener. Am Montag, 9. Oktober, wurde der 38-Jährige in seiner Wohnung festgenommen.
In einer Vernehmung soll er, so Artschwager, eine „persönliche Lebenskrise“ als Motivation für die Brandstiftungen genannt haben. Ein Richter ordnete am Dienstag Untersuchungshaft an.
„Trallafitti“-Wirt erleichtert: „Kein Verdacht auf den Gästen“
Frank Bartram, Wirt der Kneipe „Trallafitti“ am Ostring 36 und Betreiber des Imbisses nebenan, ist erleichtert über die Festnahme. Noch im Juni hatte der Gastronom 500 Euro Belohnung für Zeugenhinweise ausgelobt, die zum Serientäter führen. „Insgesamt erleichtert mich das enorm“, sagt er. Die Polizei habe ihm bestätigt, dass die Taten offensichtlich keinerlei Verbindung zur Kneipe oder dem Imbiss haben. Er sei beruhigt, „dass da kein Verdacht bei meinen Gästen bleibt“.
„Warum immer unsere Mülltonnen?“, habe er sich in den vergangenen Monaten oft gefragt, erzählt Bertram. „Es gibt so viele auf dem Weg – angezündet wurden immer die gleichen.“ Das sei wohl Zufall gewesen, habe ihm die Polizei gesagt.
Dass den Hausbewohnern bei den Bränden nichts passiert ist, war indes wiederholt Glück. Die Müllcontainer standen direkt gegenüber vom Hauseingang, noch beim letzten Brand berichtete die Feuerwehr: „Eine Brandausbreitung ins Innere des Wohnhauses stand kurz bevor.“