Bochum. Nach zwei Feuern in Bochum-Laer ist ein 24-Jähriger festgenommen worden. Manche Bürger fürchten Häufung von Bränden – die Polizei widerspricht.
- Neben und in einem Parkhaus in Bochum-Laer hat es am Sonntag gebrannt
- Die Polizei hat bereits kurz nach der zweiten Tat den mutmaßlichen Brandstifter ermittelt
- In sozialen Medien wittern Nutzer eine Häufung. Dazu nimmt die Polizei klar Stellung
Für die Feuerwehr Bochum waren es zwei eher unspektakuläre Einsätze am Sonntagnachmittag und -abend, die Folgen indes waren auch am Montag noch zu spüren: Weil ein Container unter der Wittener Straße gebrannt hat, war seit Sonntagnachmittag die wichtige Ausfallstraße in beiden Richtungen gesperrt, auch der Straßenbahnverkehr zwischen Langendreer bzw. Witten und Laer/Altenbochum unterbrochen. Am Montagmittag dann die Entwarnung: Die Brückensperrung ist aufgehoben, der Verkehr kann wieder rollen.
Das war passiert: Gleich zweimal musste die Feuerwehr am Sonntag (8. Oktober) zu einem Parkhaus am Rande der Alten Wittener Straße ausrücken. Zunächst hatte gegen 14.35 Uhr ein Container in der Nähe gebrannt, am Abend um kurz nach 21 Uhr stand schließlich ein Auto auf der zweiten Parkebene im Vollbrand.
Zwei Brände in Bochum-Laer: 24-Jähriger festgenommen
Beide Brände hatte die Feuerwehr nach eigenen Angaben schnell unter Kontrolle. Das brennende Auto beschädigte Teile der Glasfassade des Bochumer Parkhauses. „Die Einsatzstelle wurde der Polizei zur Ermittlung der Brandursache übergeben“, teilte die Bochumer Feuerwehr mit.
Die Spezialisten vom Kriminalkommissariat (KK) 11 konnten schon wenig später einen Ermittlungserfolg melden: Ein 24-jähriger Bochumer sei noch am Sonntagabend unter dringendem Tatverdacht festgenommen worden, teilte die Polizei am Montagnachmittag mit. Ihm wird vorgeworfen, in beiden Fällen am Sonntag Feuer gelegt zu haben.
Aufnahmen aus der Überwachungskamera im Parkhaus hätten auf seine Spur geführt, berichtet Polizeisprecher Jens Artschwager. In der Vernehmung habe der Mann dann auch die Brandstiftung am Container vom Nachmittag eingeräumt. Er soll spätestens Dienstag einem Haftrichter vorgeführt werden. Der 24-Jährige sei „einschlägig polizeibekannt“, so Artschwager. Er sei zuvor bereits mit diversen Straftaten aufgefallen.
Häufung von Bränden in der Umgebung? Polizei widerspricht
Gerüchten, die in Sozialen Netzwerken schnell kursierten, dass es zuletzt in Altenbochum und Laer häufiger gebrannt habe, widerspricht die Polizei. Das zuständige KK11 ermittle zwar wegen Brandgeschehen, aber in üblichem Ausmaß. Es gebe keine Erkenntnisse für eine Häufung oder gar Serie.
Während der mutmaßliche Brandstifter bereits gefasst war, dauerten die Folgen des Containerbrandes am Montagvormittag noch an: Polizisten und ein Bogestra-Mitarbeiter sicherten den Brandort. Der Container steht abseits des Parkplatzes, direkt unter der Brücke. Darüber führt die Wittener Straße von Laer in Richtung Langendreer und zur Autobahnauffahrt der A43, bzw. umgekehrt.
Nach Container-Brand unter Brücke in Bochum: Wittener Straße lange gesperrt
Weil zunächst unklar war, ob das Feuer die Statik der Brücke beeinträchtigt hatte, war die Wittener Straße seit Sonntagnachmittag komplett gesperrt. Sachverständige vom Bauordnungsamt und Spezialisten vom Tiefbauamt seien am Montagmorgen vor Ort gewesen, berichtete Stadtsprecher Peter van Dyk. Ergebnis: Alles in Ordnung. Die Brücke sei verrußt, aber unbeschädigt. Um kurz nach 11 Uhr sei der Verkehr wieder freigegeben worden.
Zuvor hatte die Umleitung über die Alte Wittener Straße Abhilfe geschaffen; größere Staus waren am Montagmorgen nicht zu beobachten, nur etwas mehr Verkehr auf der Nebenstraße und gelegentlicher Rückstau abbiegender Fahrzeuge an den Ampeln.
Wer mit der Straßenbahn zwischen Langendreer und Witten und Bochum-Mitte unterwegs war, musste allerdings Geduld mitbringen: Wie die Bogestra mitteilte, konnten die Straßenbahnen der Linien 302, 305, 309 und 310 nicht wie geplant fahren.
Bogestra richtete Ersatzverkehr wegen Straßensperrung ein
Die Bogestra richtete einen Ersatzverkehr mit Bussen zwischen den Haltestellen Haltestelle Mark 51/7 bzw. Max-Planck-Institut und Langendreer bzw. Witten ein. Einige Fahrgäste, die am Vormittag am „Mark 51/7“-Gelände aus der Straßenbahn geschickt wurden, taten sich schwer, die Ersatzhaltestelle für den Bus zu finden. Ausgeschildert war sie nicht – nur der Hinweis des Bahnfahrers und die Gruppe an Wartenden hinter „McDonald’s“ wiesen den Weg.
Da die Busse im Vergleich zur Straßenbahn weniger häufig und unregelmäßig fuhren, sollten Fahrgäste nach alternativen Verbindungen schauen und mit mehr Fahrzeit rechnen, so die Bogestra. Auch nach der Aufhebung der Sperrung bat die Bogestra ihre Fahrgäste um Geduld: „Es dauert voraussichtlich noch bis zum Nachmittag, bis wir wieder das fahrplangemäße Angebot erreichen“, erklärte ein Sprecher. Es sei noch für mehrere Stunden mit Unregelmäßigkeiten und Verspätungen zu rechnen. (mit ck)