Bochum-Gerthe. Zum Standort des neuen Obdachlosenheims in Bochum-Gerthe verweist ein Psychiater auf die Bedenken von Bürgern. Fragen an die Politik.
Zum geplanten Obdachlosenheim in Gerthe wenden sich Anton Storms, Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie, und G. Christensen-Burda, an Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, an die Ratsfraktionen und den Bezirk Bochum-Nord.
Sie schreiben: „Hiermit teilen wir Ihnen mit, dass Gerther Bürgerinnen und Bürger in nur vier Tagen 255 Unterschriften in einer zweiten Unterschriftensammlung gesammelt haben, um abzuwenden, dass ihr Stadtteilzentrum durch die Einrichtung einer zu großen und qualitativ unzureichenden Wohnungslosenunterkunft zu stark belastet wird.“ Wenn jetzt SPD und Grüne in einem Antrag an den Sozialausschuss fordern, das Gebäude an der Lothringer Straße 21a nur mit Einzelzimmern auszustatten, sei das zu begrüßen.
Betreuung rund um die Uhr gewährleisten
Gleichzeitig stellten sich mit diesem Antrag eine Reihe neuer Fragen: Was bedeutet es, dass der Personalschlüssel angepasst werden soll? Ist auch dann noch eine fachlich notwendige Betreuung gewährleistet? Wie steht es mit der Zusage, dass eine Betreuung rund um die Uhr gewährleistet ist? Warum soll nach einem Jahr die Einzelzimmerbelegung überprüft werden?
„Unseres Erachtens ist eine Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner in Einzelzimmern aus sozialtherapeutischen Gründen unbedingt notwendig. Warum wird nicht nach einem Jahr geprüft, ob der Standort neben drei Kindertageseinrichtungen wie versprochen tatsächlich unproblematisch ist oder ob ein Standortwechsel angesagt ist?“ Es sei bekannt, dass es von Seiten der Kitas erhebliche Bedenken gegen diesen Standort gibt. „Wir bitten, diese Fragen im Sinne der wohnungslosen Menschen und der Gerther zu entscheiden.“