Bochum. Der Parkplatz am Hannibal-Center in Bochum ist Treffpunkt für die Tuning-Szene. Das sorgt für Ärger. Wie die Polizei härter gegensteuern will.

Der Parkplatz des Hannibal-Centers in Bochum ist zu einem beliebten Treffpunkt der Tuning-Szene geworden. Das sorgt gerade spätabends bis nachts für Ärger bei Anwohnerinnen und Anwohnern. Die Polizei kündigt nun schärfere Kontrollen an. Und auch beim Hannibal-Center will man reagieren.

Eine Anwohnerin, die in der Nähe des Centers wohnt, berichtet der Redaktion, dass sie seit Monaten von den hupenden Rasern gestört werde. „Das geht jeden Abend ab 22.30 Uhr los. Unsere Kinder werden ständig wach und sind am nächsten Morgen nicht ausgeruht“, schildert sie die Situation. Um 22 Uhr schließt das Hannibal-Center eigentlich. Mehrmals schon sei es danach so schlimm gewesen, dass sie die Polizei gerufen hat. Aber das Problem sei damit nicht gelöst.

Spätabends und am Wochenende könne man das Reifenquietschen und Gehupe der Autofahrer hören. Die Fahrer treffen sich am Parkplatz, lassen die Motoren aufheulen und stellen ihre Autos zur Schau – so heißt es.

Vor allem auf dem Parkplatz des Hannibal-Centers treffen sich gerne Poser und Raser.
Vor allem auf dem Parkplatz des Hannibal-Centers treffen sich gerne Poser und Raser. © FUNKE Foto Service | Hans Blossey

Hannibal-Center Bochum: Das tut die Polizei gegen die Raser

Die Polizei berichtet, dass ihnen keine offizielle Beschwerde vorliegt. Es habe aber immer wieder Anrufe gegeben. „Der Bereich rund um das Hannibal-Center ist der Polizei als Treffpunkt der Tuning-Szene bekannt“, heißt es von der Polizei auf Nachfrage der Redaktion.

Neben Lärm sei auch ein Problem, dass Autofahrerinnen und -fahrer immer wieder zu schnell führen. Rennen seien bisher kein Thema. Die Polizei setzt verstärkt auf Streifenfahrten und Kontrollen durch Zivilpolizisten.

Schärfere Maßnahmen sind nötig: „Wir greifen jetzt härter durch“

Auch beim Hannibal-Center ist das Problem mit den nächtlichen Tuning-Treffen bekannt. Geschäftsführer Gerhard Uhle äußert sich deutlich: „Wir greifen jetzt härter durch“, sagt er. Es werden vermehrt „Betreten verboten“ Schilder aufgestellt und nachts sei für eine Wache am Center gesorgt. Der Geschäftsführer stehe mit der Polizei in Kontakt. Er zeigt sich froh über die vermehrte Streife der Polizei und hofft darauf, dass so die Situation nach und nach entschärft werden kann.

Geschäftsführer Gerhard Uhle: „Wir greifen jetzt härter durch.“
Geschäftsführer Gerhard Uhle: „Wir greifen jetzt härter durch.“ © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Für andere Anwohner eher kein Problemthema

Am Wochenende werden „gezielte Schwerpunktmaßnahmen gegen Verkehrssünder“ durchgeführt, sagt die Polizei. Denn insbesondere dann würde der Bereich besonders auffallen, wie auch eine andere Anwohnerin berichtet: „Vor allem am Wochenende hört man Reifengequietsche auf dem Parkplatz“, was für sie aber nicht weiter schlimm sei. Nachts wachwerden würden sie und ihre Familie davon nicht.

Der Anwohnerin sei außerdem aufgefallen, dass auf den anliegenden Straßen gerne das Tempolimit überschritten wird. So wird aus den vorgeschriebenen 30 Stundenkilometern oft schnell das doppelte, wie auch die Polizei mitteilt. Besonders wenn es spät sei und die Straßen frei seien, fühlten sich nicht nur die Autoposer dazu verleitet, zu schnell zu fahren.

Drei weitere befragte Anwohnerinnen sehen sich dadurch jedoch auch nicht weiter gestört: „Nee, also wir haben nix mitgekriegt“. Besonders laute Autofahrer wären ihnen bisher nicht aufgefallen und auch von ihren Nachbarn hätten sie keine Beschwerden gehört.