Bochum. Vier Jahre wurde gegenüber dem Hauptbahnhof Bochum gebaut. Bald ist das Parkhausprojekt beendet. Aber eine neue Baustelle ist schon in Sicht.

Seit vier Jahren ist die Ecke Südring/Universitätsstraße gegenüber dem Hauptbahnhof in Bochum eine Baustelle. Erst rollten die Bagger, um das alte Parkhaus P7 abzureißen. Dann musste die Betondecke des darunter liegenden Bunkers saniert werden. Und schließlich wurde das neue Parkhaus P7 errichtet. Voraussichtlich in einigen Wochen wird es eröffnet – und damit die Baustelle Geschichte sein.

Neues Parkhaus P7 in Bochum ersetzt das abgerissene Altgebäude

„Der genaue Termin steht noch nicht fest“, sagt Marcel Voß, Sprecher der Bochum Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (Bowe). Sie betreibt allein im Stadtzentrum neun Parkhäuser mit bald annähernd 5000 Plätzen. Aber ein Ende der Arbeiten ist in Sicht. Voß: „Zurzeit läuft hauptsächlich der technische Innenausbau und die Herstellung der Außenflächen zu den öffentlichen Wegeflächen.“

Es war ein langer Weg dahin. Ende 2018 hatte die Bowe angekündigt, das alte massive Gebäude mit seinen 567 Stellplätzen abreißen zu wollen. 61.000 Kubikmeter mit Beton umbauter Raum sollten verschwinden, zuvor elf Kilometer Asbestplatten ausgebaut werden. Tausende Tonnen Beton und Stahl mussten abtransportiert werden.

Basecamp-Projekt Bochum ist 2019 geplatzt

Ursprünglich sollte der Abriss Mitte 2019 beginnen, tatsächlich verzögerte er sich um mehr als ein Jahr. Es war die Zeit, in der das Aus für das unmittelbar davor geplante Basecamp bekannt wurde. Das 60 Meter hohes Studentenwohnheim sollte eigentlich ein Hingucker in der Stadt werden.

Zwischenzeitlich hat die Bowe die umfangreiche Sanierung und Modernisierung mehrer Parkhäuser im Zentrum abgeschlossen: P1 (Husemannplatz), P2 (Dr.-Ruer-Platz) und das Parkhaus Massenbergstraße. „Das Bochumer Cityparken ist jetzt fit für die Zukunft“, so Michael Blech, Bereichsleiter Parken und Betriebstechnik bei der Bowe. Sechs Jahre hat dies insgesamt gedauert: von 2017 bis 2023.

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Citytower soll neue Landmarke in Bochum werden

Im September 2019 war es derweil dem alten Parkhaus P7 an den Kragen gegangen. Ein Jahr später wurde bekannt, dass die 60 Meter hohe Landmarke vor dem neuen P7 doch gebaut wird; diesmal als Multifunktionsprojekt für Hotel, Gewerbe und Wohnen. „Unsere Vision ist es, einen Citytower zu erschaffen, der die perfekte Symbiose aus Arbeitswelt, Beherbergung, Einkaufen und Freizeit darstellt. Es soll zu jeder Tageszeit mit Leben gefüllt sein“, so Michael Garstka, Geschäftsführer des Investors List AG aus Oldenburg, damals.

Gebaut werden soll das Prestigeprojekt, so hieß es damals, sobald das neue Parkhaus mit Platz für 433 Autos und 170 Zweirädern steht. Das sollte eigentlich Ende 2022 sein – wird aber nun im Herbst 2023 der Fall sein.

Nächstes Jahr gibt es voraussichtlich die nächste Großbaustelle

Damit wäre der Boden für den Bau des Citytowers bereitet. Aber: Er beginnt nicht sofort. „Aktuell befinden wir uns im Genehmigungsprozess“, sagt List-Sprecherin Laura Kleene. Der Start sei im nächsten Jahr geplant.

Zwischendurch hat List, das in diesem Jahr ein großes Bauprojekt an der Alleestraße mit einem Hotel und einem Apartment-Haus abgeschlossen hat, noch das Aussehen der Gebäudehülle überarbeitet. Es hatte massive Kritik vor allem aus der Politik an dem ursprünglichen Entwurf gegeben. Er sei zu langweilig, hieß es. Die neue Variante, beschrieben mit einem „Schachbrett in Auflösung“, wird aus Aluminium gefertigt, soll optisch ansprechender sein und deutlich nachhaltiger sein.

Nächstes Jahr soll es also losgehen. Und dann wird die Ecke Südring/Universitätsstraße wieder eine Baustelle sein.