Bochum. „Nena“ ist da: Ein Berliner Unternehmen betreibt in Bochum erstmals außerhalb der Hauptstadt 108 Apartments. Das steckt hinter dem Konzept.

Der Hotelmarkt in Bochum boomt. Immer neue Herbergen werden geplant, gebaut, in Betrieb genommen. 4367 Betten in 36 Häusern verzeichnet die Bochum Marketing GmbH aktuell. Tendenz: stark steigend. 220.000 Übernachtungen zwischen Januar und April meldet das Statistische Landesamt. Branchenkenner sagen bereits einen Verdrängungswettbewerb voraus, erkennen aber auch: Gute Chancen haben Anbieter in bevorzugten Lagen mit zeitgemäßen, innovativen Konzepten. Ein junges Berliner Unternehmen sieht sich exakt in dieser Position: An der Alleestraße ist „Nena Apartments“ an den Start gegangen.

„Nena Apartments“: Bochum ist der erste Standort außerhalb Berlins

Wer in der Hauptstadt unterwegs ist, stößt fast unweigerlich auf „Nena“. Sieben, demnächst acht Standorte unterhält die „Nena Hospitality Group“ in Berlin. Zielgruppe: Touristen und Geschäftsreisende, die zwei Wünsche eint – sie wollen nicht nur preiswert unterkommen, sondern sich auch selbst versorgen können. Deshalb verfügt jedes Apartment über eine komplett eingerichtete Küchenzeile.

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In den Häusern von Kreuzberg bis Mitte funktioniert das Konzept so gut, dass „Nena“-CEO Florian Wichelmann Ausschau nach einem Standort außerhalb von Berlin hielt. Fündig wurde er in: Bochum. „Neben den großen und bekannten Arbeitgebern der Stadt hat sich hier eine sehr agile Start-up-Szene entwickelt, vielleicht sogar die spannendste Szene im Ruhrgebiet. Für uns das ein ideales Umfeld“, schwärmt Wichelmann.

25-Quadratmeter-Räume sind einheitlich ausgestattet

Der vierstöckige Neubau-Komplex an der Alleestraße wurde von der Oldenburger List-Gruppe errichtet, die auch Investor des „City Towers“ am Hauptbahnhof ist. Nach dem B&B-Hotel in unmittelbarer Nachbarschaft ist jetzt auch „Nena Apartments“ in Betrieb gegangen – als erste „Filiale“ außerhalb Berlins.

„Die Anfangsphase ist erfolgreich. An den Wochenenden ist es besonders voll. Bei ,Bochum Total’ gab’s sogar einen regelrechten Ansturm“, sagt Betriebsleiter Niklas Ostermann und zeigt bei einem Rundgang einige der insgesamt 108 Zimmer: allesamt 25 Quadratmeter groß und einheitlich ausgestattet, in der Kitchenette mit Mikrowelle, Wasserkocher, Toaster.

Alle „Nena“-Apartments verfügen über eine Kitchenette. So können sich die Gäste auch selbst versorgen.
Alle „Nena“-Apartments verfügen über eine Kitchenette. So können sich die Gäste auch selbst versorgen. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Apartments können für 1000 Euro monatlich gebucht werden

Zwischen 60 und 80 Euro pro Tag kostet ein Apartment. Wer steigt bei „Nena“ ab? Die Gästestruktur sei vielfältig, sagt Ostermann. Da ist die Familie, die für ihren Starlight-Besuch für ein, zwei Tage eine preisgünstige Unterkunft für Selbstversorger sucht. Da ist der Junggesellenabschied im nahen Bermudadreieck. Da sind die Geschäftsleute, die das Zimmer eigentlich nur montags bis freitags benötigen, aber für einen kompletten Monat buchen (was 1000 Euro kostet und rund 30 Euro pro Tag entspricht).

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Hotel-Service gibt’s nicht. Kein Frühstück. Kein Restaurant. Keine Bar. Lediglich einen Warenautomaten in der Lobby mit dem Allernötigsten an Getränken und Snacks. Mehr werde kaum gebraucht, meint der Betriebsleiter. „Der Supermarkt ist ja direkt nebenan.“ Ebenso wie manche Imbissbetriebe, deren Speisen man gern in der Lobby verzehren kann. Die Zimmerreinigung ist nur beim Monats-Deal zweimal inklusive. Sonst kostet sie zusätzlich.

Auch Mieter sollen vorübergehend einquartiert werden

„Wohnen auf Zeit“: Diese Nische will „Nena“ auch anderweitig besetzen. Vorstellbar sei, dass Mieter während einer Renovierung ihrer Wohnung für mehrere Wochen eines der Apartments beziehen. Gespräche mit heimischen Wohnungsunternehmen seien bereits im Gange.

Derweil bleibt es für die Berliner nicht bei der Außenstelle im Revier. In München, Hamburg und Rostock stehen die nächsten Neueröffnungen an.

Infos: nena-apartments.de