Bochum. Hinter den tödlichen Messerstichen in einem Haus in Bochum-Gerthe soll ein Drogengeschäft stecken. Der Tatverdächtige sitzt seit Juni in U-Haft.

Nach den tödlichen Messerstichen auf einen 49-jährigen Bochumer am 4. Juni (Sonntag) in einem Wohnhaus in Bochum-Gerthe ist jetzt das mutmaßliche Tatmotiv bekannt geworden. „Wir vermuten, dass es sich um ein BTM-Geschäft handeln könnte“, sagte Staatsanwältin Svenja Große-Kreul am Montag auf WAZ-Anfrage. BTM sind Betäubungsmittel, Drogen.

Die Ermittlungen sind abgeschlossen. Der 36-jährige Beschuldigte muss offenbar mit einer Anklage wegen Totschlags rechnen. Er sitzt seit der Bluttat in U-Haft und schweigt zu den Vorwürfen.

Schwer verletztes Opfer starb im Hausflur

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Das Opfer war in den späten Abendstunden in seiner Wohnung an der Sodinger Straße mit drei Messerstichen angegriffen worden. Er wohnte allein dort. Zweimal wurde sein Oberkörper getroffen, einmal sein Arm. Er soll sich noch in den Hausflur geschleppt und um Hilfe gerufen haben. Nachbarn holten den Rettungsdienst, aber die Ärzte konnten dem Mann nicht mehr helfen; er starb im Flur.

Tatverdächtiger wurde kurz nach der Bluttat in Bochum-Harpen gefasst

Der Täter hatte zuvor bei dem Wohnungsinhaber geklingelt. In der Wohnung war er angeblich nur kurz. Nach den Stichen flüchtete er. Noch in derselben Nacht nahm die Kripo einen Tatverdächtigen auf offener Straße in Harpen fest, im Bereich der Ecke Beinsteinweg/Händelstraße. Auch ein Messer wurde sichergestellt – die mutmaßliche Tatwaffe.

Sollte es zum Prozess kommen, wird auch die Schuldfähigkeit des Beschuldigten von einem Psychiater untersucht. Im Raum steht offenbar, dass der 36-Jährige psychisch beeinträchtig sein könnte.