Bochum-Laer. Bochum-Laer wird in den nächsten Jahren weiter wachsen. Jetzt sickerte durch, wer die Nahversorgung sichern soll: Edeka. So sind die Pläne.

In und rund um Bochum-Laer tut sich richtig was. Auf Mark 51/7, dem früheren Opelgelände, entstehen in den nächsten Jahren Tausende Arbeitsplätze, dazu wächst nach und nach auch der Ostpark – an der Feldmark und an der Havkenscheider Höhe werden mehr als 1000 Wohnungen gebaut. Es kommen viele, viele Menschen neu in den Stadtteil, die auch versorgt werden wollen. Wer dies zuvorderst tun soll, sickerte nun durch: Edeka.

Bochum: Überraschende Edeka-Pläne in aufstrebendem Stadtteil

Wunschstandort ist der Streifen zwischen Wittener Straße und Alte Wittener Straße, zwischen McDonalds und der Fronleichnam-Kirche. Dort stehen aktuell allerdings noch Häuser (u.a. das frühere Bandidos-Gebäude und ein Kindergarten). Die Entwicklung dieser Fläche hat die Stadt Bochum zwischenzeitlich abgegeben, nach WAZ-Informationen an Edeka. Das Unternehmen bestätigt auf Anfrage, dass „wir uns hier in ersten Vorgesprächen befinden“, daher könne man sich aber noch nicht zu weiteren Details äußern.

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Laufen die Grundstücksverhandlungen positiv, soll in diesem Bereich rund um den Supermarkt ein kleines Einkaufszentrum mit mehreren Geschäften entstehen. Weiteren Einzelhandel an dieser Stelle zu zentrieren sei ein wichtiger Baustein, um Laer fit für die Zukunft zu machen, sagt auch Stadtplaner Burkhard Huhn.

Sollte es nicht zu einer Einigung mit allen Grundstückseigentümern kommen, gebe es noch einen Plan B. „Dann müssen wir schauen, wo sich anderswo noch Einzelhandel in Laer ansiedeln lässt“, so Huhn. Eine Möglichkeit wäre ein Stück weiter nördlich in Richtung Möbel Hardeck. Welcher Plan am Ende auch aufgeht – es wird in jeden Fall noch dauern, bis der Edeka zum ersten Mal öffnen kann. „Wir müssen ja einen Bebauungsplan aufstellen“, erklärt Huhn, „das dauert dann eine gewisse Zeit.“

Deshalb wird das Projekt „Einzelhandelszentrum“ inzwischen auch losgelöst vom Stadtumbau-Programm bearbeitet. Es geht dabei also nicht mehr um Fördermittel, aber auch nicht um Fristen, die eingehalten werden müssen.

Um künftig mehr Einfluss auf bauliche Veränderungen in Laer zu haben, hat die Politik auf Betreiben der Verwaltung eine neue Satzung für einen Teilbereich des Stadtteils beschlossen. Sie betrifft im Kern das Stadtteilzentrum und den Bereich der Wittener Straße inklusive McDonalds, Tankstelle und der alten Feuerwache.

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„Wir wollen in Laer ja baulich viel entwickeln“, erklärt Burkhard Huhn, „etwa die Alte Wittener Straße und den Lahariplatz.“ Damit das, was auf Privatgrundstücken möglicherweise an Veränderungen ansteht, dazu passt, wurde diese Satzung aufgestellt. „Diese Möglichkeit gibt das Baugesetzbuch her, wir als Stadt haben dadurch etwas mehr Zugriffsmöglichkeiten.“ In der Zukunft, wohlgemerkt. Der Bestand ist geschützt.

„Wir können nach wie vor niemanden zwingen, etwas so oder so zu bauen“, führt Huhn weiter aus. Aber Eigentümer müssten nun Auskunft darüber geben, was sie verändern wollen – und sei es nur der Einbau neuer Fenster. Ganz wichtig: Mit dieser Satzung erhält die Stadt ein Vorkaufsrecht für Grundstücke, die veräußert werden sollen.

Bochum-Laer: Geschäftsleute freuen sich auf Edeka

Von der Politik gab es grünes Licht für diese in Bochum zum ersten Mal aufgestellte Satzung. „Wir sehen die Notwendigkeit“, sagt Beate Scheffler, Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Ost. Sie freut sich auch über die Nachricht, dass Edeka einen Supermarkt in Laer plant. Das werde auf jeden Fall einen Bereicherung für den Stadtteil und zudem sicher auch für die Nachbarstadtteile. Werne und Langendreer seien ja aktuell nicht gerade mit vielen Supermärkten gesegnet.

Positiv reagieren auch die Kaufleute in Laer. „Das Edeka kommen will, ist sehr wünschenswert. Das wird bestimmt gut“, sagt Walter Wolf, Vorsitzender der Werbegemeinschaft. Auch er sieht die Notwenigkeit: „Wir müssen ja künftig mehr an täglicher Versorgung leisten, wenn mehr Menschen in den Stadtteil kommen.“

Ein Supermarkt sei schon lange nötig für Laer. Wolf sieht einen Edeka nicht als Konkurrenz, sondern als als wichtige Ergänzung zu dem aktuellen Angebot etwa durch den Lidl und den Smak-Markt. „Wo es viele Geschäfte gibt, ist auch viel Laufkundschaft. Es ist gut, wenn neues Leben reinkommt.“

Nachbarschaftsgrillen auf Mark 51/7

Was passiert eigentlich aktuell auf Mark 51/7? Welche Baumaßnahmen werden demnächst erfolgen? Welche Möglichkeiten bietet das Areal für die Menschen in Laer? Diese und weitere Fragen sollen bei einem „Nachbarschaftsgrillen“ beantwortet werden. Dazu lädt die Bochum Perspektive am kommenden Sonntag, 23. Juli, zwischen 11 bis 18 Uhr auf den Parkplatz vor dem O-Werk ein.

Die Anwohnerinnen und Anwohner erwartet ein buntes Rahmenprogramm unter anderem mit Musik, Kinderschminken und einem Quiz über Mark 51/7.