Bochum-Hordel. Ein Bürger regt an, eine neue Verbindung zur Zeche Hannover zu schaffen. Stadt Bochum greift die Idee auf und will die Trasse von der DB kaufen.

Gute Idee, findet die Stadt Bochum, und will einen Vorschlag eines Bürgers aufgreifen: Darin geht es um eine bequeme Fuß- und Radwegeverbindung von der Erzbahntrasse zur Zeche Hannover.

In der Bürgeranregung heißt es: „Zwischen der Erzbahntrasse und der Zeche Hannover gibt es eine hervorragend als Verbindungsstrecke geeignete alte Bahntrasse. Die jetzige Wegführung durch die Talsohle des Hüller Bachs und über die Hüller-Bach-Straße, verbunden mit einem unvermeidlichen, in beiden Richtungen aber ungesicherten Linksabbiegevorgang, ist unsicher und nur schlecht befahrbar.“

Strecke zur Zeche Knirps für Kinder viel zu steil

Gerade für Kinder (Zeche Knirps) und Familien sei diese Strecke viel zu steil – ganz besonders auf der nördlichen Seite. Der Abschnitt auf der Hüller-Bach-Straße sei wegen des doppelten Abbiegevorgangs auf die Straße und von der Straße wieder auf den Geh- und Radweg unnötig gefährlich. Die ehemalige Zechenbahn von der Zeche Hannover verläuft direkt unter der Brücke 4 der Erzbahntrasse weiter in Richtung Blücherstraße/ Kruppwald.

Bahntrasse bereits berücksichtigt

Das Umwelt- und Grünflächenamt erklärte dem Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur: Die Verwaltung habe die ehemalige Bahntrasse der Hannoverbahn im Bahntrassenkonzept als potenzielle Fuß- und Radwegeverbindung bereits berücksichtigt. Das Konzept war bereits im Jahr 2008 beschlossen worden.

„Von der Erzbahntrasse her ist die Strecke über eine vorhandene kurze Rampe leicht erreichbar. Von dort gibt es mehrere Wege unterschiedlicher Qualität, die über die vorhandene ehemalige Eisenbahnbrücke über den Hüller Bach zur Zeche Hannover führen. Sie werden von Spaziergängern häufig genutzt. Die gesamte Weglänge ist von da an höhengleich. Ich rege an, diese Strecke in Kooperation mit dem Regionalverband Ruhr (RVR) als Bahntrassenweg für Fußgänger und Radfahrer auszubauen. Dazu müsste die Stadt Bochum einen Projektantrag stellen“, weiß der Antragsteller.

Fachausschuss beschließt, neue Verbindung zu schaffen

Der Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur beschloss in seiner jüngsten Sitzung, die Verwaltung zu beauftragen, die Strecke als Fuß- und Radwegeverbindung als Bestandteil des Bahntrassenkonzeptes zu entwickeln.

Für die abgerissene Holzbrücke über den Hüller Bach soll es keinen Ersatz geben. Stattdessen werde nun der Sanierungsbedarf und ein Sanierungskonzept für die beiden Eisenbahnbrücken der Hannoverbahn erarbeitet.

„Aus heutiger Sicht würde die Trasse nicht nur als komfortable Verbindung zwischen der Zeche Hannover bzw. des Stadtgebiets Herne und der Erzbahntrasse dienen, sondern bestenfalls auch als weitere Anbindung des Radschnellwegs RS 1.“ Hierfür wäre aber voraussichtlich ein Brückenneubau über die Blücherstraße hinweg erforderlich.

Deutsche Bahn prüft, ob die Trasse noch gebraucht wird

Die Flurstücke der Hannoverbahn gehören der Deutschen Bahn (DB). Die Verwaltung verhandelt derzeit bereits mit der DB über den Kauf der Trasse. Die Bahn prüft ihrerseits, ob die Strecke noch benötigt wird. Danach, so die Stadt, könnten Verkaufsverhandlungen aufgenommen werden.

Zum Vorschlag des Bürgers, einen Projektantrag beim RVR zu stellen, erklärt das Grünflächenamt: „Es ist nicht zwingend erforderlich, dass ein Ausbau der ehemaligen Bahntrassen durch den RVR erfolgt. Dies kann die Stadt Bochum ebenso selbst machen. Derzeit besteht die Absicht der Stadt Bochum, die Strecke bei entsprechender Flächenverfügbarkeit in Eigenregie auszubauen.“