Bochum. Das Karstadt-Warenhaus im Bochumer Ruhrpark bleibt erhalten. Das Restaurant im 1. Obergeschoss schließt. Der letzte Öffnungstag steht jetzt fest.
Panierte Tintenfischstreifen mit Aioli und Pommes stehen am Freitag (16.) auf der Wochenkarte. Es wird das letzte 8,95-Euro-Mittagsgericht sein, das im Restaurant des Bochumer Galeria-Karstadt-Kaufhauses auf die Tabletts kommt. Einen Tag später ist Schluss. „Wir sind noch bis zum 17. Juni für Sie da“, heißt es auf Plakaten, die auf das Aus im Ruhrpark hinweisen.
Im April war bekannt geworden, dass im Zuge des Insolvenzverfahrens von Galeria Karstadt Kaufhof auch in den Warenhäusern Personal abgebaut werden soll, die geöffnet bleiben. Laut Medienberichten sollen 30 der insgesamt 67 Restaurants der Galeria Restaurant GmbH – eine Tochtergesellschaft des Konzerns – geschlossen werden. Auf der Streichliste findet sich auch der Bochumer Ruhrpark.
Karstadt Bochum: Pressestelle reagiert nicht auf WAZ-Anfragen
War zunächst der 30. Juni als Schließungstag im Gespräch, bleibt nun schon zwei Wochen früher die Küche kalt. Bis auf den Aushang gibt es dafür nach wie vor keine offizielle Bestätigung. Die Galeria-Pressestelle in Essen lässt seit Wochen mehrere An- und Nachfragen der WAZ Bochum unbeantwortet. Eine Form der Kommunikation, die für ein Unternehmen dieser Größe unüblich ist.
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Über keine konkreten Informationen verfügt die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG). Es gebe vor Ort keinen Betriebsrat und daher keine direkten Ansprechpartner, bedauert Jens Zimmermann von der NGG-Bezirksstelle Ruhrgebiet.
Stammgäste: Schließung hinterlässt große Lücke
Die Gäste im 1. Obergeschoss, zwischen Abendmode und Damenoberbekleidung, wissen auch so Bescheid. „Erbärmlich“ findet Herbert Salewski (76) die Entscheidung des taumelnden Warenhaus-Konzerns, zwar das Kaufhaus, nicht aber das seit Jahrzehnten angestammte SB-Lokal im Ruhrpark zu belassen. Die Schließung hinterlasse eine große Lücke gerade für die vielen älteren Stammgäste. Die blieben für Karstadt dann vielfach auch als Kunden weg, glaubt Salewski. Das Gastro-Rondell „Via Bartolo“ sei kaum eine Alternative: „Viel zu rummelig, keine klassischen Mittagsgerichte.“
Die Stimmung im Endspurt ist entsprechend getrübt. „Alles Gute!“, lautet der meistgehörte Wunsch dieser Tage an der SB-Theke und Kasse. Er gilt sowohl den Gästen als auch den Beschäftigten. Acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien betroffen, heißt es. Alle hätten die Kündigung erhalten. Die letzten zwei Juni-Wochen würden zum Großreinemachen genutzt. Anschließend soll es hier eine weitere Verkaufsfläche geben.
„Umbrella Street“ ist zurückgekehrt
Vermutlich wenig Trost spendet Personal und Gästen die „Umbrella Street“ vor dem Karstadt-Haupteingang: 100 bunte Schirme, die nach südeuropäischem Vorbild in Richtung Mango aufgespannt sind.
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Von einem „absoluten Sommer-Highlight“ schwärmt die Center-Pressestelle. Bis Ende September soll die Schirm-Straße erhalten bleiben.