Bochum. Beim Online-Lieferdienst Picnic sind mehrere Transporter ausgebrannt. Mittwoch fielen Lieferungen aus, für Freitag wurde eine Lösung gefunden.
Nach dem Brand in einer Halle des Online-Supermarktes Picnic können die Lebensmittel-Lieferungen in Bochum am Freitag wieder wie geplant stattfinden. Man habe kurzfristig eine Lösung gefunden und könne die betroffenen Routen über umliegende Standorte versorgen, teilt Frederic Knaudt, Mitgründer von Picnic in Deutschland, mit.
In der Nacht zu Mittwoch war die Feuerwehr Bochum zu einem Brand in einer Halle des Lieferdienstes ausgerückt. Gegen 3 Uhr habe ein Mitarbeiter aus der Lagerhalle im Stadtteil Langendreer ein brennendes Fahrzeug gemeldet, berichtet ein Feuerwehrsprecher. Als die Einsatzkräfte ankamen, hätten bereits mehrere der kleinen Elektrovans in Flammen gestanden. „Es gab eine ordentliche Rauchentwicklung und Feuerschein“, so der Feuerwehrsprecher. „Dicker Rauch drang aus den Toren der Halle“, heißt es im Einsatzbericht.
Die Löschmaßnahmen hätten gut angeschlagen, nach 20 Minuten sei das Feuer bereits unter Kontrolle gewesen. Insgesamt seien rund 70 Einsatzkräfte vor Ort gewesen, teilt die Feuerwehr mit. Alarm über die Warnapp „Nina“ habe man „wegen des schnellen Löscherfolges“ nicht ausgelöst.
Sechs Picnic-Fahrzeuge standen in Flammen
Nachdem der Brand unter Kontrolle war, konzentrierte sich die Feuerwehr darauf, die anderen Elektrovans zu sichern. Etwa 20, so schätzt der Sprecher, standen in der Halle. Sechs davon hätten gebrannt.
Die Nachlöscharbeiten in Langendreer zogen sich laut Feuerwehr noch mehrere Stunden hin: Die vom Brand betroffenen E-Fahrzeuge mussten vor der Halle nachgekühlt werden, damit die Batterien nicht wieder Feuer fingen. Die Halle habe ebenfalls Schaden genommen, „es entstand aber kein Totalschaden“, so der Feuerwehrsprecher.
Die Polizei Bochum hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Bislang sei diese noch nicht geklärt, sagt eine Sprecherin. Erste Erkenntnisse deuteten jedoch auf einen technischen Defekt hin.
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„Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es uns nicht möglich, eine Einschätzung des entstandenen Schadens zu liefern“, sagt Picnic-Mitgründer Frederic Knaudt am Mittwoch. Man sei „dabei, die Situation gründlich zu bewerten“.
Brand bei Picnic: Bestellungen für Mittwoch storniert
Fest steht: Am Vortag des Christi-Himmelfahrt-Feiertages schauten einige Kundinnen und Kunden des Lieferdienstes in Bochum in die Röhre. Picnic habe leider einige Bestellungen für den Mittwoch stornieren müssen, erklärt Knaudt – wie viele genau, bleibt offen. Von diesem Standort aus würden „ein paar Tausend Kunden pro Woche beliefert“.
Die Ausfälle beträfen vorrangig „Kundinnen und Kunden in den östlichen, südlichen und teilweise nördlichen Regionen von Bochum“. Alle Betroffenen seien direkt informiert, die Bestellsummen erstattet worden. Der Lieferdienst bedauere „die entstandenen Unannehmlichkeiten“.
Die anderen Stadtgebiete würden weiter regulär von umliegenden Standorten beliefert, so Knaudt. Für Freitag wurde dann auch eine Lösung für die betroffenen Stadtteile gefunden. Unternehmer aus Bochum hätten bereits Hilfe angeboten, sagte Knaudt am Mittwoch, das sei „ermutigend“.
Picnic liefert seit 2019 in Bochum
2015 in den Niederlanden gegründet, liefert Picnic seit 2019 auch im Ruhrgebiet aus – erster Standort war seinerzeit Bochum. Inzwischen würden rund 23.000 Haushalte in Bochum beliefert, teilte das Unternehmen Anfang dieses Jahres mit.
Am beliebtesten ist Picnic nach eigenen Angaben im Stadtteil Langendreer. Die Kunden mit den meisten Bestellungen kämen aus der Hustadt. Die Altersstruktur sei sehr gemischt. Größte Kundengruppe seien Familien, gefolgt von Paaren und Singles.
Kundinnen und Kunden registrieren sich bei Picnic und können dann über eine App Waren für einen ausgewählten Termin bestellen, zahlen online und bekommen die Produkte kostenfrei nach Hause gebracht. Der Lieferdienst nutzt auf seinen Touren ausschließlich Elektro-Fahrzeuge.