Bochum. In Bochum gehen 216 Kinder, die bald in die Schule kommen, nicht in die Kita. Das liegt an fehlenden Plätzen, hat aber wohl auch weitere Gründe.
Jedes 20. Kind im Vorschulalter geht in Bochum nicht in die Kita. Das geht aus einer Antwort des Jugendamtes nach Anfrage der SPD im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familien (JHA) hervor. Demnach besuchen rund 94 Prozent der Kinder ab fünf Jahren regelmäßig den Kindergarten. Über das Stadtgebiet verteilt seien hingegen 216 nicht in einer Einrichtung angemeldet.
„Genaue Gründe sind der Verwaltung nicht bekannt, Der Kitabesuch vor der Einschulung ist nicht verpflichtend“, so das Jugendamt. Fehlende Plätze seien ein Grund. „Weiter ist denkbar, dass das Angebot vereinzelt aus persönlich-familiären Motivationen heraus nicht genutzt wird, da Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsmöglichkeiten im familiären Rahmen vorhanden sind“, heißt es weiter.
Kitas in Bochum: So viele Plätze gibt es zum kommenden Jahr
Im Februar hat der JHA die sogenannte Kibiz-Struktur für das Kindergartenjahr 2023/24 beschlossen. Die Versorgungsquote der Kinder ab drei Jahren beträgt 96 Prozent. Bei den Unter-Dreijährigen liegt sie – Tageseltern inklusive – bei 47,6 Prozent.
Die SPD hat für die Sitzung des Schulausschusses am Mittwoch angefragt: „Gibt es Förderangebote für Kinder, die keine Kindertagesstätte besuchen, mit denen sie auf den Schulbesuch vorbereitet werden?“ Dazu heißt es vom Jugendamt, dass Kinder mit Sprachförderbedarf verpflichtet werden sollen, an einem Förderkurs teilzunehmen, sofern sie keine Kita besuchen. Dadurch wolle man gewährleisten, dass jedes Kind vor Schulbeginn dem Unterricht folgen kann.
Kinder in Bochum haben erhöhten Bedarf an Sprachförderung
Es gebe in Bochum einen erhöhten Bedarf nach Sprachförderung. Dieser könne nicht alleine durch derzeitige Angebote in den Familienzentren gedeckt werden könne, „sodass die Verwaltung bereits auf der Suche nach externen Anbietern für die Sprachförderung im Nachmittagsbereich der Familienzentren ist.“
Um zu überprüfen, ob Kinder fit für die Schule sind, gibt es auch die Schuleingangsuntersuchungen. Dazu heißt es vom Jugendamt: „Aktuell werden 36 schulpflichtige Kinder für das kommende Schuljahr 23/24 vom Schulbesuch zurückgestellt.“ Im vergangenen Jahr waren es 41.