Bochum-Querenburg. An Bochums Erich-Kästner-Schule wünscht man einen neuen Zebrastreifen. Vor Kurzem hat es einen Unfall gegeben. Die Stadt sieht keinen Bedarf.

Im Dezember 2022 ist nahe der Erich-Kästner-Schule (EKS) eine Schülerin angefahren worden, die gerade die Straße überqueren wollte. Spätestens jetzt sieht man an der Gesamtschule in Bochum-Querenburg Handlungsbedarf: Ein Zebrastreifen soll her, Unterstützung gibt es aus der Politik. Die Stadt Bochum allerdings ist anderer Meinung.

„Die Situation ist mindestens kritisch, wenn nicht sogar sehr kritisch“, verdeutlicht Schulleiter Ludger Jonischeit. „Wir brauchen dringend einen Zebrastreifen, wenn nicht sogar eine Ampelanlage.“ Diese solle die Bus- und U-Bahn-Haltestelle mit der Schule verbinden. Glücklicherweise sei die Schülerin bei dem Unfall Ende des vergangenen Jahres nicht schwer verletzt worden, doch die Sorge ist groß, dass genau das passieren könnte.

Eltern und Schulleitung wünschen sich Zebrastreifen nahe der Erich-Kästner-Schule

Konkret geht es um die Zufahrt von der Markstraße zur Universitätsstraße, die von vielen Schülerinnen und Schülern der Erich-Kästner-Schule auf dem Weg von und zu den Haltestellen „Markstraße“ überquert wird – weil es der kürzeste Weg ist, nicht aber der sicherste.

Auch interessant

„Bei einem Ortstermin am 6. März um 16 Uhr gegen Schulschluss konnten Anwesende sich ein Bild davon machen, wie in kurzer Zeit mehr als hundert Schüler*innen pulkweise oder in Gruppen den Zubringer überquerten“, beschreiben SPD und Grüne.

Sie unterstützen die Schule, regen für die kommende Bezirksvertretung Süd am Dienstag, 21. März, einen neuen Fußgänger-Überweg an. „Sowohl Schulleitung als auch Elternschaft der EKS halten diesen Übergang als nicht genug abgesichert und bitten seit Jahren um eine Neuregelung in Form eines Zebrastreifens“, heißt es in der Anregung. Einen solchen gebe es auch an anderen Kreuzungen von Universitätsstraße und Markstraße.

Die Schulgemeinde der Erich-Kästner-Schule wünscht sich einen Zebrastreifen, um den Weg zur Schule sicherer zu machen. Im Dezember musste eine Schülerin ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem sie von einem Auto angefahren worden ist.
Die Schulgemeinde der Erich-Kästner-Schule wünscht sich einen Zebrastreifen, um den Weg zur Schule sicherer zu machen. Im Dezember musste eine Schülerin ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem sie von einem Auto angefahren worden ist. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Bei dem Ortstermin sei es zu keinem Unfall gekommen, weil viele Autofahrende angesichts der vielen Menschen auf ihr Vorfahrtsrecht verzichteten oder einzelne Schülerinnen und Schüler andere zurückhielten. „Trotzdem muss immer wieder damit gerechnet werden, dass unter Zeitdruck oder Gruppendruck stehende Menschen, zu Fuß oder im Auto, nicht immer die nötige Aufmerksamkeit oder Rücksicht auf andere walten lassen“, so die beiden Fraktionen.

Stadt Bochum: Zebrastreifen ist an der Stelle ausgeschlossen

Die Stadt Bochum teilt auf Anfrage mit: „Die Situation an der Erich-Kästner-Schule war Gegenstand eines Gesprächs zwischen Vertretern der Straßenverkehrsbehörde, der Polizei, des Stadtplanungs- und des Tiefbauamtes. Aus Sicht der Polizei ist die Lage vor Ort unauffällig.“

Auch aus straßenplanerischer Sicht sei die Situation, was Übersichtlichkeit und Wegeführung angeht, nicht problematisch. „Fahrzeugführerinnen und -führer haben gute Sicht auf die Fußgängerinnen und Fußgänger und umgekehrt genauso“, erklärt Sprecher Peter van Dyk. Ein Handlungsbedarf werde nicht gesehen, die Einrichtung eines Fußgängerüberwegs sei an dieser Stelle ausgeschlossen. Der Grund: Der Abstand der Abbiegung von der Markstraße auf die Rechtsabbiegerspur in Richtung Universitätsstraße sei zu gering.

Weil die Bezirksregierung für den Bereich Markstraße nicht antragsberechtigt ist, konnten SPD und Grüne im Bochumer Süden das Thema nur anregen. Entschieden werden könnte im Mobilitätsausschuss.