Bochum-Weitmar. Auf dem Areal des Laupenmühlen-Druckhauses in Bochum sollen fünf Wohnhäuser entstehen. Außerdem ist ein eigener Forschungs-Komplex vorgesehen.

Das markante Haus der alteingesessenen Druckerei Laupenmühlen auf dem Gelände zwischen Hüttenstraße und An der Landwehr in Bochum-Weitmar ist Geschichte. Der Betrieb wurde 2012 insolvent, die Gebäude sind längst abgerissen. Nun haben sich Investoren gefunden, um die insgesamt 17.000 Quadratmeter große Fläche neu zu nutzen.

Bochum: 200 Wohnungen auf altem Druckereigelände geplant

Die Entwurfsplanung geschieht in zwei Teilbereichen von annähernd gleicher Größe, erläuterten Klaus Kleine und Raphael Muhs vom städtischen Planungsamt jetzt bei einer Bürgerversammlung. Auf dem westlichen Teil will demnach die Landmarken AG fünf Wohngebäude mit insgesamt 200 Wohnungen erstellen lassen. Dies wäre das erste Wohnbau-Projekt des Unternehmens, eines der großen Entwickler von Mark 51/7, dem ehemaligen Opel-Gelände in Laer.

Gut besucht war die Bürgerversammlung im Amtshaus in Bochum-Weitmar zur geplanten Bebauung an der Hüttenstraße.
Gut besucht war die Bürgerversammlung im Amtshaus in Bochum-Weitmar zur geplanten Bebauung an der Hüttenstraße. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Auf dem östlichen Geländeabschnitt will sich die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, DGUV, mit Laboren ansiedeln und plant dazu einen Institutskomplex für die zurzeit 140 Beschäftigten des Instituts für Prävention und Arbeitsmedizin, IPA. Damit könnte das Institut ganz in der Nähe seines bisherigen Standortes am Bergmannsheil unterkommen, mit dem es als Uniklinik bereits zusammenarbeitet.

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Die Stadtverwaltung will bei der Wohnbebauung möglichst viel Einfluss nehmen, um die städtebauliche Entwicklung an dieser Stelle zu steuern. Geplant ist dort ein Mix aus frei finanzierten, öffentlich geförderten und Seniorenwohnungen von unterschiedlicher Größe, so dass sich die hohe Zahl von 200 Wohneinheiten erkläre. Die Erschließung soll von der Hüttenstraße aus erfolgen, unter einem großen Teil der vorgesehenen Gebäude soll eine Tiefgarage die nötigen Stellplätze bieten.

Neubaugebiet in Bochum-Weitmar: Die Geschosshöhe soll genauer geprüft werden

Bei diesem Aspekt äußerten die Anwohner in der Bürgerversammlung Skepsis. Die Hüttenstraße stelle sich im vorderen Bereich zur Hattinger Straße als bereits dicht beparkt dar. Die Gebäudehöhe zwischen drei und fünf Geschossen jeweils mit Staffelgeschossen könnte außerdem durch die spezielle Hanglage des Areals eine Verschattung von Balkonen und Gärten der vorhandenen Bebauung an der Landwehr verursachen.

Beteiligung am Verfahren

Die Planunterlagen sind auch noch nach der Bürgerversammlung bis zum 13. April einzusehen im Technischen Rathaus Bochum, Hans-Böckler-Straße 19, Zimmer Nr. 1.0.210 (Planauslage), montags, dienstags und freitags von 8 Uhr bis 13 Uhr, mittwochs von 8 Uhr bis 16 Uhr sowie donnerstags von 8 Uhr bis 18 Uhr.

Einwendungen und Anregungen können noch bis zum 27. März eingereicht werden. Alle Informationen finden sich auch online auf der Seite www.bochum.de/bebauungsplaene. Ansprechpartner ist Raphael Muhs, 0234 910-2548,

Bezirksbürgermeister Marc Gräf (SPD) schlug den Nachbarn vor, bei einem Ortstermin diese Details zu überprüfen, um sie möglichst schon in diesem frühen Stadium der Entwurfsplanung zu berücksichtigen.

Hüttenstraße bleibt wohl zunächst holprig

Für die DGUV konnte Thorsten Wiethage zusagen: „Mehr als 40 bis 45 Parkplätze brauchen unsere Mitarbeiter nicht.“ Das Gebiet sei außerdem mit der Straßenbahn gut erreichbar, auch der S-Bahn-Halt sei nicht weit entfernt.

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Der Zustand der Hüttenstraße als „üble Buckelpiste“ und die Missachtung der Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h stießen vielen Besuchern außerdem übel auf. Die Straße zu überholen würde sich allerdings vor den Baumaßnahmen, also mindestens für die nächsten paar Jahre, nicht lohnen, argumentieren die Planer. Der Verkehr, auch an der Einmündung zur Hattinger Straße, müsse noch in einem Gutachten bewerten werden.