Bochum. Viele Bochumer – speziell in Wiemelhausen – beklagen derzeit, dass das Trinkwasser nach Chlor rieche. Die Stadtwerke wissen um das Problem.

In einigen Stadtteilen von Bochum riecht das Trinkwasser derzeit nach Chlor. In Wiemelhausen wohl sogar sehr – so berichten es einige Bürger bei Facebook. Und der Eindruck täuscht nicht. Die StadtwerkeBochum bestätigen den Chlorgehalt im Leitungswasser und nennen auch den Grund dafür.

Trinkwasser in Bochum riecht nach Chlor – das ist der Grund

Demnach wird im Wasserwerk Witten das Trinkwasser vorübergehend mit Natriumhypochlorit (Chlor) desinfiziert. „Der Grund ist, dass dort wegen der Einbindung einer neuen Pumpe die UV-Desinfektion des Trinkwassers derzeit nicht zur Verfügung steht“, erklärt Stadtwerkesprecher Christian Seger auf WAZ-Anfrage. Die Chlorung sei bis vor kurzem Standard bei der Wasseraufbereitung an der Ruhr gewesen. „Sie ist unbedenklich“, beruhigt Seger. Das Ganze sei kein ungewöhnlicher Vorgang.

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Durch die Chlorung könne es eben auch zu einer geänderten Geruchsnote des Trinkwassers kommen. Menschen mit sensiblen Nasen könnten den Unterschied eventuell riechen oder schmecken. So wie es vor allem Bürger in Wiemelhausen offenbar feststellen.

Trotz Chlor: Trinkwasser laut Stadtwerke Bochum „uneingeschränkt genießbar“

Dabei werden laut Stadtwerken vor allem die Stadtteile Langendreer und Werne mit Wasser aus Witten versorgt. Es könne aber auch vorkommen, dass sich Wassermengen in den Leitungen vermischen, erklärt Christian Seger. „Dies scheint in Wiemelhausen der Fall zu sein.“

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Das Trinkwasser sei aber „uneingeschränkt genießbar und kann für alle Zwecke im Haushalt verwendet werden“, unterstreicht Seger. Die Maßnahme ist laut Stadtwerken mit den zuständigen Behörden abgestimmt und soll noch bis zum 22. März andauern.

Chlor kommt auch weiterhin regelmäßig weiter zum Einsatz

„Die UV-Bestrahlung deaktiviert am Ende diverser Aufbereitungsstufen schnell und sicher eventuell noch im Wasser verbliebene einzelne Mikroorganismen und verhindert so gesichert die Verbreitung von Infektionen“, teilen die Stadtwerke mit. Dieses umweltfreundliche, chemikalienfreie Desinfektionsverfahren mache das bisher übliche chemische Desinfektionsmittel Chlordioxid überflüssig.

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Grundsätzlich gelte aber: „Chlor ist ein lange erprobtes, bewährtes und gemäß Trinkwasserverordnung zugelassenes Desinfektionsmittel.“ Es helfe, das Trinkwasser sauber und den Menschen gesund zu halten. Zum Einsatz komme Chlor in der Trinkwasserversorgung beispielsweise regelmäßig nach Rohrbrüchen oder anderen Reparaturen am Rohrnetz.