Bochum. Zwölf Wochenmärkte gibt es in Bochum, sie werden zentral organisiert. Wie gut oder schlecht, darüber gehen die Meinungen auseinander.
Seit drei Jahren werden die zwölf Wochenmärkte in Bochum von der Bochum Marketing GmbH (BoMarketing) betrieben. „Mit Erfolg“, wie es beim Betreiber selbst und in Teilen der Politik heißt. Nun wird die Organisation der Wochenmärkte für den Zeitraum vom 1. April 2024 bis Ende 2028 neu ausgeschrieben. Und voraussichtlich wirft BoMarketing seinen Hut wieder in den Ring.
Meinungen über die Entwicklung der Märkte gehen auseinander
„In den vergangenen knapp drei Jahren haben sich die Wochenmärkte nach vorne entwickelt, das wollen wir weiter fortführen – zumal wir viel Herzblut in die Organisation stecken, seitdem wir im April 2020 das Management der zwölf städtischen Wochenmärkte übernommen haben“, sagt Sprecher Felix Kannengießer.
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Die Wochenmarkthändlerinnen und -händler „sind mit der gegenwärtigen Durchführungs- und Organisationsstruktur zufrieden und wünschen keine Änderung bzw. eine Beibehaltung der derzeitigen Situation“, heißt es in einer Verwaltungsvorlage. Standortwechsel seien positiv aufgenommen worden. Auch in der Bezirksvertretung Südwest gab es jüngst das Signal, man sei mit der Arbeit von BoMarketing zufrieden.
Bei den Markthändlern selbst hört sich das zum Teil anders an. Diese Redaktion hat sich umgehört. Die Zusammenarbeit mit BoMarketing sei relativ schlecht und man fühle sich eher im Stich gelassen. Zu wenig Marketing, zu wenige neue Händler, heißt es.
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Konkurrenz erwächst in der Innenstadt durch die Markthalle
Auf einer Fläche von 17.787 Quadratmetern werden in Bochum momentan zwölf Märkte in Mitte (Dr.-Ruer-Platz, Buddenbergplatz), Riemke (Markt), Altenbochum (Friemannplatz), Wattenscheid (Alter Markt, Bismarckplatz, Max-König-Platz), Langendreer (Marktplatz Hauptstraße), Werne (Markt), Linden (Am Poter), Weitmar-Mitte (Matthäusstraße) und Weitmar-Mark (Pfarrer-Halbe-Platz) betrieben. Vorschläge für Gestaltung und Expansion der Märkte „sind erwünscht“, so die Verwaltung.
Wer immer von 2024 an zuständig für die Organisation ist: Er muss sich auf Veränderungen einstellen. 2026 wird der Dr.-Ruer-Platz im Rahmen des ISEK Mitte umgebaut, der Markt (Dienstag, Freitag) muss dann umziehen. Und: Von 2026 an erwächst eine vermutlich beträchtliche Konkurrenz für die beiden Innenstadtmärkte durch die Markthalle.
BoMarketing bleibt in Sachen Markthalle gelassen
Aus Sicht von Bo-Marketing ist das kein Problem. „Wir gehen davon aus, dass es nicht problematisch wird, weil es zwei voneinander zu trennende Produkte sind. Zu uns kommen die klassischen Markthändler, die zu ihren Kunden auf die Wochenmärkte rausfahren. In der Markthalle wird stationärer Handel betrieben. Dementsprechend werden sich auch die Produktgruppen und die Kundschaft unterscheiden“, so BoMarketing-Sprecher Kannengießer.
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Auch in Sachen neue Perspektiven fühlt sich der Platzhirsch gewappnet. „Wir haben verschiedene Standorte für neue Wochenmärkte im Auge, teilweise laufen auch Gespräche.“ Neue Formate seien vorerst aber nicht geplant. „Für Formate wie den Feierabendmarkt, den wir in Zusammenarbeit mit der Werbegemeinschaft ,Linden bewegt in Linden betreiben, braucht es die richtigen Strukturen und starke Partner.“