Werne. Der Wochenmarkt in Bochum-Werne muss erneut umziehen. Das ärgert die Händler. Bei Bochum Marketing kann man den Unmut verstehen.
Der Wochenmarkt in Bochum-Werne muss erneut seinen Standort wechseln, das ärgert die Händler, die sich vor allem über schlechte Kommunikation beschweren. Rückblick: Der ursprüngliche Standort in Werne wird umgebaut. Dort soll ein Treffpunkt für generationsübergreifende Begegnungen entstehen, mit Fahrradparcours, Sitzmöglichkeiten sowie neu gepflanzten Bäumen. Dafür musste der Wochenmarkt weichen und zog zum Parkplatz des Baumarktes Ziesak an der Hauptstraße um. Soweit – so gut.
Nun müssen die Händler erneut ihren Standort wechseln, da der Baumarkt seine Parkplätze selbst benötigt. Der Stammplatz ist durch Verzögerungen noch immer eine Baustelle, also geht es nach… ja, wohin eigentlich? „Das wussten wir bis letzte Woche auch nicht genau“, berichtet Jürgen Greife, der Sprecher der Marktleute aus Wattenscheid und Werne. „Aber zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass es wohl doch der Platz am Wallbaumweg wird.“
Wochenmarkt muss erneut weichen – der Baumarkt braucht den Parkplatz
Bereits im vergangenen August räumten die Markthändler den Platz am Werner Markt und Bauzäune, Bagger und Beton hielten Einzug. „Uns wurde versprochen, das wäre eine Angelegenheit von einem halben Jahr und dann könnten wir wieder zurück. Aber leider verzögern sich die Bauarbeiten“, erzählt Greife.
„Trotzdem müssen wir auch am jetzigen Standort unsere Zelte wieder abbrechen, denn der Baumarkt und das angeschlossene Gartencenter brauchen gerade am Wochenende ihre Parkplätze zurück. Besonders jetzt, wo der Frühling langsam aber sicher kommt und die Kunden vermehrt Pflanzen kaufen möchten.“ Außerdem sei der Vertrag mit dem Baumarkt Ende Februar ausgelaufen, ergänzt der Marktsprecher.
Zurück zum Werner Markt kann es wohl erst im Mai wieder gehen. „Zum 1.5. soll es so weit sein. Aber das bleibt erst noch abzuwarten“, zeigt sich Jürgen Greife ernüchtert. Doch die Auswahl eines neuen Platzes gestaltete sich schwierig – auch, wenn er ja nur eine Übergangslösung ist. „Es ist alles nicht so einfach, wir brauchen ja nicht nur eine Fläche für unsere Händler, sondern auch Parkmöglichkeiten für die Kunden“, erklärt der Marktsprecher weiter.
Strom, Wasser und Toiletten bereiten den Händlern Sorge
Zusätzlich muss so ein Platz auch infrastrukturell ein paar Dinge gewährleisten, wie etwa Strom, Wasser oder Sanitäranlagen. „Die letzten beiden Punkte sind die, die uns am Wallbaumweg am meisten Bauchweh bereiten“, zeigt sich Jürgen Greife besorgt. „Es gibt dort kein Wasser und wie es mit Toiletten aussieht, wissen wir auch noch nicht.“
Überhaupt sei die ganze Marktgemeinschaft etwas unglücklich über die Gesamtsituation gewesen - inklusive der Kommunikation mit den Verantwortlichen vom Stadtmarketing Bochum. „Erst wusste man gar nicht, wohin mit uns, dann hieß es, wir können am Baumarkt bleiben, dann sollten wir zum Platz am Schwimmbad ausweichen und dann kam die Info: Wir gehen an den Wallbaumweg. Das aber auch erst kurz vor knapp“, zeigt sich Greife stellvertretend für die Markthändler entrüstet.
Bochum Marketing zeigt sich verständnisvoll
„Ich kann seinen Unmut verstehen“, lenkt Beata Sekula von Bochumer Marketing ein, die die Leitung des Betriebs der Wochenmärkte innehat. „Aber wir konnten leider niemanden früher informieren, weil die Entscheidung quasi wirklich in letzter Sekunde getroffen wurde.“
Zum genauen Zeitpunkt der Fertigstellung des Werner Platzes möchte Sekula keine Versprechen abgeben. „Ich habe mit dem Tiefbauamt kürzlich erst darüber gesprochen und es geht davon aus, dass der Baustellenbetrieb bis zum 1. Mai eingestellt werden kann. Aber es ist immer noch eine Baustelle, man weiß also nie.“
Zumindest zum Thema Wasser und Toilettensituation, gibt es gute Nachrichten: Noch während dieser Text entstand, informierte Felix Kannengießer - Sprecher des Stadtmarketings Bochum – die WAZ, dass die Wasserversorgung nun sichergestellt sei, genau wie die Beschaffung sanitärer Anlagen.