Bochum. Nach der Explosion eines Hauses in Bochum mit einer Toten hat es in unmittelbarer Nähe erneut einen Zwischenfall bei Glasfaser-Arbeiten gegeben.
Nach der Explosion des Wohnhauses an der Keilstraße in Bochum-Linden mit einer Toten hat es am Donnerstagmorgen in unmittelbarer Nähe erneut einen Zwischenfall bei Glasfaser-Arbeiten gegeben. Ein Baggerfahrer hat gegen 8.50 Uhr bei einer Baustelle der Glasfaser Ruhr an der Nöckerstraße ein Stromkabel beschädigt.
Eine Anwohnerin berichtet von der Explosion und einer großen Staubwolke. „Wie kann es sein, dass sowas schon wieder passiert?“ Die 50-Jährige zeigt sich besorgt. „Wir sind nach den Vorkommnissen an der Keilstraße bei solchen Baustellen momentan natürlich besonders sensibel. Sind das wirklich Fachleute, die da arbeiten?“
Haus in Bochum explodiert: So haben wir berichtet
- Ein Wohnhaus in Bochum-Linden ist Mitte Januar eine Gas-Explosion komplett zerstört worden.
- Die Eigentümerin (61) wurde tot unter den Trümmern geborgen. Ihr 35-jähriger Sohn kam in ein Krankenhaus, der dritte Bewohner war zum Zeitpunkt des Unglücks nicht zu Hause.
- Unsere Bildergalerie zeigt die Fotos vom Unglücksort.
- Was wir bisher über die Ermittlungen zum Unglück wissen, das lesen Sie hier.
Bei den Stadtwerken ist der Zwischenfall bekannt. Bei den Tiefbauarbeiten zum Legen der Glasfaser-Anschlüsse habe ein Bagger einen Hausanschluss mit 400 Volt durchtrennt. „Dabei gab es einen kleinen Knall und eine kleine Verpuffung“, sagt Stadtwerke-Sprecher Jascha Dröge auf Nachfrage. Elf Häuser seien bis zum Mittag ohne Strom gewesen.
Stadtwerke Bochum: So ein Zwischenfall ist Routine
Die zuständige Tiefbaufirma sei den Stadtwerken bekannt und nicht dieselbe, die für die Arbeiten an der Keilstraße verantwortlich ist. „Auch das Verfahren ist nicht vergleichbar. Während es an der Keilstraße ein Spülbohrverfahren war, wurde an der Nöckerstraße in offener Bauweise gearbeitet. Da war ein Baggerfahrer vielleicht unvorsichtig“, so Dröge. Für die Stadtwerke ist so ein Zwischenfall Routine: „Das passiert mehrfach im Monat.“
Mitte Januar war in Linden ein Wohnhaus durch eine Gas-Explosion komplett zerstört worden. Die Eigentümerin (61) wurde tot unter den Trümmern geborgen. Ihr 35-jähriger Sohn kam in ein Krankenhaus. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen drei Männer einer Baufirma, die als Subunternehmerin Vorarbeiten für den Glasfaserausbau leisten sollte. Bei den Erdarbeiten hatte ein Spezialbohrer die Gasleitung der Stadtwerke komplett durchbohrt.