Bochum. Beim großen Spenden-Sonntag in der Christuskirche Bochum sammeln viele Künstler Geld für die Menschen im Katastrophengebiet. Wer alles dabei ist.
Nach dem verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei, das zu den schlimmsten Naturkatastrophen der letzten 100 Jahre gezählt wird, wächst die Hilfsbereitschaft – auch in Bochum. Mit Benefizveranstaltungen möchte die Bochumer Kulturszene möglichst viele Spenden für die Menschen in den Erdbebenregionen sammeln, was auf ein großes Interesse beim Publikum stößt.
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Künstler aus Bochum spielen für die Opfer des Erdbebens
So bringt das Schauspielhaus am kommenden Sonntag, 26. Februar, um 20 Uhr einen bunten Liederabend unter dem Titel „Bochum für die Erdbebenopfer“ in die Kammerspiele. Der Eintritt ist zwar frei, die Spenden werden erst nach der Vorstellung gesammelt. Doch die 410 Zählkarten waren innerhalb kürzester Zeit vergriffen. Auch in den Tagen vor dem Benefiz wird im Schauspielhaus im Anschluss an die Vorstellungen Geld gesammelt.
Benefizkonzert der Musikschule
Die Musikschule veranstaltet am Donnerstag, 2. März, um 20 Uhr im Musikforum (Marienplatz 1) ein Benefizkonzert für die Menschen in den Erdbebengebieten. Der Eintritt ist frei, stattdessen wird um Spenden gebeten.
Es gibt ein bunt gemischtes Programm von Klassik über Globalmusic bis Jazz. Es spielen Musikschullehrer, Schülerinnen und Schüler sowie Gäste. Unter anderem werden das Ensemble „Alla turca“ und die Formation „Aramic Ensemble“ erwartet. Mit dabei ist auch der „Al Kalima“-Chor aus Linden.
Eine Woche später meldet sich die Christuskirche am Platz des europäischen Versprechens (direkt neben dem Rathaus) zu Wort: Dort wird am Sonntag, 5. März, ab 11 Uhr, der „große Spenden-Sonntag“ mit vielen illustren Gästen aus Musik, Schauspiel und Politik stattfinden. „Die schrecklichen Bilder aus der Türkei und Syrien haben alle gesehen“, sagt Pfarrer Thomas Wessel. „Man steht da und fühlt sich völlig überrollt und hilflos. Da ist es gut, wenn man zumindest ein bisschen was tun kann. Nicht viel, aber immerhin etwas.“
Viele Anfragen für die Benefizshow in Bochum
Für den guten Zweck setzt sich die Christuskirche häufiger ein. Zuletzt fand hier ein Spendenkonzert der Bochumer Band Frida Gold zugunsten der Menschen im ukrainischen Kriegsgebiet statt. Um jetzt auch für die Erdbebenopfer etwas zu tun, hat Wessel gemeinsam mit dem Bochumer Veranstalter Oliver Bartkowski innerhalb kurzer Zeit ein Programm auf die Beine gestellt, das sich sehen lassen kann: „Da habe ich nicht lange überlegt und direkt zum Telefon gegriffen“, erzählt Bartkowski.
Die Aktion sprach sich in der Künstlerszene schnell herum: „Die Anfragen von Leuten, die gerne mitmachen wollen, kamen fast von selbst, und nicht mehr jeder hat es am Ende ins Programm geschafft.“
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Von Esther Münch bis Thomas Anzenhofer
Die Mischung der beteiligten Künstler verspricht einen unterhaltsamen Vormittag. Bochums Comedy-Queen Esther Münch ist ebenso dabei wie die New-York-Nights-Sängerin Pamela Falcon. Hardrocker Axel Rudi Pell wird zum ersten Mal in der Christuskirche auftreten und Gitarre spielen, begleitet wird er dabei von dem Sänger Michael Wurst. Thomas Anzenhofer ist ebenfalls dabei, kurz bevor er noch am selben Abend die „Tribute to Johnny Cash“-Show ins Musikforum bringt. Schauspieler Günter Alt wird eine Kurzgeschichte lesen, die Sänger Regi Jennings und Jay Oh vervollständigen das musikalische Programm.
Der Vorstand des VfL Bochum ist ebenso eingeladen wie der Bochumer Unternehmerstammtisch. Aus der Landespolitik werden Serdar Yüksel und die ehemalige Landtagspräsidentin Carina Gödecke (beide SPD) erwartet. „Yüksel kümmert sich auch darum, dass die Spendengelder komplett ohne Abzüge bei den Hilfsorganisationen im Erdbebengebiet ankommen“, sagt Wessel. Alle Künstler treten ohne Gage auf.
Eintritt frei. Es gibt keinen Vorverkauf. Einlass gibt es nur vor Ort in der Christuskirche, die Platz für 854 Zuschauer bietet. „Wenn es voll ist, dann ist es voll“, meint Pfarrer Thomas Wessel.