Bochum. Nach elf Messerstichen auf seine Frau muss ein Bochumer lange hinter Gitter. Dass die Frau nicht starb, ist wohl zwei Polizisten zu verdanken.
Nach einer äußerst schweren Messerattacke mit einem Fleischermesser auf eine Familienmutter (31) in Bochum-Hamme hat das Schwurgericht ihren Ehemann (32) zu zehn Jahren Haft verurteilt. Die Richter erkannten auf versuchten Mord, weil der Täter das Messer heimtückisch eingesetzt habe.
Es ist wohl zwei Polizeikräften zu verdanken, dass die Frau nicht am Tatort verblutet ist. Sie hatten am 1. August gegen 23.30 Uhr einen Einsatz „An der Maarbrücke“ wegen einer Sachbeschädigung an einem geparkten Auto. Dabei hörten sie Schreie aus einer Wohnung in der Nähe. Die Beamten lokalisierten die Wohnung und traten die Tür ein. Darin entdeckten sie die stark blutende Frau am Boden und ihren Mann.
Ehefrau erlitt elf Stiche am ganzen Körper
Blitzschnell leiteten die Polizisten die Rettungskette ein, so dass das furchtbar zugerichtete Opfer in einer Not-OP gerettet werden konnte. Es hatte elf Stiche am Bauch, Unterleib, Gesicht, Rücken und an der Brust erlitten.
Auch interessant
Auch die beiden minderjährigen Kinder der Eheleute waren in der Wohnung, haben die Stiche selbst aber nicht miterlebt.
Der Täter ist an einer paranoiden Schizophrenie erkrankt und seit der Tat in einer geschlossenen Psychiatrie untergebracht. Er soll sich wahnhaft eingebildet haben, dass seine Frau ihn umbringen wollte. Er holte das Messer aus der Küche und ging auf seine Frau los.
Verteidiger Egbert Schenkel sah das Mordmerkmal der Heimtücke (arg- und wehrlos) nicht, weil die Frau bereits vor dem ersten Stich argwöhnisch gewesen sei.
Angeklagter aus Bochum: „Ich kann mich nicht erinnern, wie das passiert ist“
Das Gericht attestierte dem Täter („Ich kann mich nicht erinnern, wie das passiert ist“) eine verminderte Schuldfähigkeit und ordnete die weitere Unterbringung in der Psychiatrie an. Dort wird er möglicherweise viele Jahre bleiben, bis Ärzte ihn nicht mehr für gefährlich halten.
Die Frau hat zwar die Scheidung eingereicht, wollte aber nicht, dass ihr Mann bestraft, sondern nur behandelt wird.