Bochum. „Winter kulinarisch“ ist zurück. Mit 1000 Gästen gelang der Neustart im Großmarkt Niggemann. Hinter „Bochum kulinarisch“ steht ein Fragezeichen.

Erfolgreicher Neustart für „Winter kulinarisch“: 1000 Besucher füllten die Verkaufshalle des Lebensmittel-Großhandels Niggemann in Hofstede bei der Rückkehr des Bochumer Gastro-Treffs.

2020 hatte der Ableger des Sommer-Festivals „Bochum kulinarisch“ zuletzt an der Speicherstraße stattgefunden. Nach der dreijährigen Corona-Zwangspause heizten die Wirte die Öfen am Wochenende erstmals wieder an. Die Gäste ließen sich nicht lange bitten. „Schon der Vorverkauf war vielversprechend. Kurzfristig sind noch viele Besucher hinzugekommen. Wir sind überaus zufrieden mit der Resonanz“, sagen Diana Strätling (Strätlingshof) und Alessandro Maceri (Franz Ferdinand), die „Winter kulinarisch“ federführend organisierten.

Diana Strätling und Alessandro Maceri stoßen als Organisatoren von „Winter kulinarisch“ auf eine gelungene Rückkehr des Gastro-Festes an.
Diana Strätling und Alessandro Maceri stoßen als Organisatoren von „Winter kulinarisch“ auf eine gelungene Rückkehr des Gastro-Festes an. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

„Winter kulinarisch“ in Bochum: Sieben Restaurants tischten auf

Neben dem Strätlingshof und Franz Ferdinand waren die Restaurants Diergardts Kühler Grund, Haus Kemnade, Pablo, Tucholsky und Livingroom mit mobilen Küchen und Servicetheken vor Ort. Die Auswahl reichte von Tapas-Variationen und Lachs über Linguine mit Garnelen und Paella bis zu Ochsenbäckchen und Jakobsmuschel. Die Nummer 1 bei den Bestellungen indes ist ein Hausmacher-Klassiker: Sauerbraten mit Apfel-Blaukraut und Knödeln. Die Bäckerei Löscher servierte als Nachtisch u.a. Kaiserschmarrn.

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Der Eintritt kostete 45 Euro. Darin waren zwei Verzehrgutscheine über jeweils 12,50 Euro (so viel kostete jede Hauptspeise) enthalten. Getränke gingen extra. 2020 hatten die Karten noch 30 Euro gekostet, gleichfalls mit 25 Euro Verzehr.

Volles Haus trotz des höheren Eintrittspreises

„Neben den allgemeinen massiven Preissteigerungen sind der Aufwand und damit die Kosten in diesem Jahr für uns erheblich höher“, erklärt Diana Strätling. Statt wie zuletzt am Samstag und Sonntag lief das Schlemm-Festival erstmals am publikumsträchtigeren Freitag und Samstag. Folge: Die Niggemann-Halle musste nach dem Ende am späten Freitagabend nahezu komplett geräumt werden, um am Samstagmorgen den regulären Verkauf zu ermöglichen. Am Nachmittag war dann der Wiederaufbau angesagt, damit ab 17 Uhr erneut getafelt werden konnte. Ein logistischer Kraftakt, der auch dank der helfenden Hände des Großmarktes gelang.

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Die 50 Biertischgarnituren und 25 Stehtische waren an beiden Abenden nahezu pausenlos besetzt: am Freitag vorwiegend von Bochumerinnen und Bochumern, am Samstag auch von etlichen auswärtigen Besuchern. Die Stimmung: entspannt. Die Temperaturen in der Niggemann-Halle: kühl, aber erträglich. Murren über die 20 Euro Zuzahlung: nicht zu vernehmen. „Alles ist teurer geworden. Wir sind glücklich, überhaupt wieder hier sein zu können“, sagte Ellen Bentsch (52), die mit zwei Freundinnen aus Dortmund anreiste.

Linguine mit Trüffelrahm und Garnelen servierte das Haus Kemnade bei „Winter kulinarisch
Linguine mit Trüffelrahm und Garnelen servierte das Haus Kemnade bei „Winter kulinarisch". © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Fragezeichen hinter „Bochum kulinarisch“ im Sommer

„Winter kulinarisch“ soll fortan wieder regelmäßig zum Jahresbeginn stattfinden, betonen Diana Strätling und Alessandro Maceri. Hinter „Bochum kulinarisch“ indes steht noch ein Fragezeichen. Zwar hat die Wirtegemeinschaft den Boulevard in der Innenstadt für den 9. bis 13. August optioniert. Es wäre das erste Freiluftfest nach dann vier Jahren.

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Doch nach WAZ-Informationen ist weiterhin offen, ob, wo und wie „Bochum kulinarisch“ veranstaltet wird. Das finanzielle Risiko müsse in diesen für die Gastronomie nach wie vor herausfordernden Zeiten verantwortbar sein, heißt es. Ende Februar soll bei einer Versammlung eine Entscheidung fallen.