Bochum. In Bochum gibt es bald 15 Zentren, genannt Kiez, in denen Bürgerinnen und Bürger im Krisenfall Hilfe bekommen. Das sind die Anlaufstellen.

Wohin im Krisenfall, wenn wie in Dahlhausen im Jahr 2021 fast der komplette Stadtteil überschwemmt ist oder noch schlimmer, es zum Blackout kommt, die Energieversorgung in der ganzen Stadt nicht mehr funktioniert? Um in diesen Situationen gezielt reagieren zu können, hat die Stadt Bochum 15 sogenannte Krisen-Informations-Ersthilfe-Zentren (KIEZ) konzeptioniert.

Diese Zentren – auch Kiez genannt – sind über Bochum verteilt, sie befinden sich in Schulen. Zwei bis drei gibt es in jedem Stadtbezirk. „Sie sind fußläufig erreichbar“, erklärt Mario Reuther, Leiter des Kommunalen Krisenmanagements. Die Entfernung betrage von jedem Standort maximal zwei- bis zweieinhalb Kilometer.

Wohin im Krisenfall? 15 Hilfezentren in Bochum

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Zum Einsatz kommen die Zentren zum Beispiel bei Kampfmittelfunden als Notunterkunft, bei Unwetterlagen oder anderen Betreuungssituationen. „Das kann der gestrandete ICE in Bochum sein“, erklärt Stadtdirektor und Krisenstabsleiter Sebastian Kopietz. Oder eine Notunterbringung bei Obdachlosigkeit, zum Beispiel weil ein großes Wohnhaus abgebrannt ist. Auch bei Worst-Case-Szenarien wie einem Blackout – die Energieversorgung ist lahmgelegt – sollen die Krisen-Informations-Ersthilfe-Zentren Anlaufstelle sein.

Weitere Informationen

Alle Informationen und wo die die jeweiligen Krisen-Informations-Ersthilfe-Zentren befinden, fasst die Stadt Bochum unter diesem Link zusammen: www.bochum.de/kiez

Die Stadt Bochum verweist zudem auf die Kampagne „Besser bereit“, die im Ruhrgebiet seit dem vergangenen Jahr läuft. Diese erklärt, welche Lebensmittelvorräte man für Notlagen anlegen oder wie man sich auf Stromausfälle vorbereiten sollte. Denn, so Stadtdirektor Sebastian Kopietz: „Keine Struktur kann dazu bereit sein, die Bevölkerung komplett zu versorgen.“

Weitere Informationen zu der Kampagne gibt es hier: www.besserbereit.ruhr

Je nach Ereignis haben die Zentren verschiedene Aufgaben: Sie sollen die Bevölkerung über die Situation informieren und die Möglichkeit bieten, bei Ausfall der Kommunikationsmittel den Notruf zu erreichen. Zudem dienen sie als Anlaufstelle für spontane Helfer oder für Trinkwasser- und medizinische Erstversorgung.

Unterbringung in Schulen in Bochum

Eines ist den Zuständigen bei der Stadtverwaltung besonders wichtig: „Jeder soll wissen, wo sich sein Kiez befindet und wissen: Wenn ich Hilfe brauche, bekomme ich sie dort“, so Kopietz.

Bei den 15 Hilfestellen handelt es sich ausschließlich um Schulen, weil diese die Voraussetzungen erfüllen: eine entsprechende Größe und Ausstattung, zentral gelegen. „Wir brauchen große Gebäude, die im städtischen Eigentum sind, mit ausreichenden Raumkapazitäten“, sagt Reuther.

Die ersten Zentren sollen ab Ende August nutzbar sein. In den kommenden Monaten finden Begehungen zum Beispiel mit Feuerwehr oder Hilfsorganisationen statt. Notstromaggregate seien bereits beschafft worden. Kopietz erklärt zudem: „Wir fangen nicht komplett bei Null an.“ Zum Beispiel bei Bombenentschärfungen sind Schulen bereits als Notunterkünfte genutzt worden.

Diese Hilfestellen gibt es:

  • Bochumer Norden: Anne-Frank Realschule, Heinrichstraße 2 (KIEZ-01N) und Werner-von-Siemens-Schule, Hydnstraße 3 (KIEZ-02N)
  • Bochum-Mitte: Alice-Salomon-Berufskolleg/ Annette-von-Droste-Hülshoff-Schule, Akademiestraße 44/ Lohring 22 KIEZ-03M und Heinrich-Böll-Gesamtschule, Agnesstraße 33 (KIEZ-04M)
  • Bochumer Osten: Lessing-Schule, Ottilienstraße 12 (KIEZ-05O) und Willy-Brandt-Gesamtschule, Wittekindstraße 33/ Deutsches Reich 58 (KIEZ-06O)
  • Bochumer Süden: Erich Kästner-Schule, Markstraße 189 (KIEZ-07S:); Graf-Engelbert-Schule, Königsallee 77-79 (KIEZ-08S) und Gräfin-Imma-Schule, Kemnader Straße 218 (KIEZ-09S)
  • Bochumer Südwesten: Köllerholz-Schule, Köllerholzweg 61 (KIEZ-10SW); Schulzentrum Südwest, Dr.-C.-Otto-Straße 88 (KIEZ-11SW) und Walter-Gropius-Berufskolleg, Karl-Friedrich-Straße 66a (KIEZ-12SW)
  • Wattenscheid: Maria Sibylla Merian-Gesamtschule, Lohackerstraße 15 (KIEZ-13WAT); Louis-Baare-Berufskolleg/ Märkische Schule, Bußmannsweg 9 (KIEZ-14WAT) und Realschule Höntrop, Höntroper Straße 99 (KIEZ-15WAT)