Bochum. Das Bochumer Familientheater Liberi verzeichnet einen erfolgreichen Neustart. Am 22. Januar gibt’s ein Heimspiel: mit „Tarzan“ im Ruhrcongress.

Endlich wieder strahlende Kinderaugen: Nach einer zweijährigen Corona-Zwangspause hat das Bochumer Familientheater „Liberi“ an Fahrt aufgenommen. Die Auslastung liegt bei 90 Prozent; viele Shows sind ausverkauft. Am Sonntag, 22. Januar, wird ein Heimspiel gefeiert: Im Ruhrcongress tritt Tarzan in Aktion.

Seit 2008 schreibt „Liberi“ mit dem Gründer und Produzenten Lars Arend eine Erfolgsgeschichte. In einem unscheinbaren Wohn- und Geschäftshaus an der Essener Straße wird der Tourneebetrieb von einem 15-köpfigen Team organisiert. Ebenso viele kreative Köpfe arbeiten an eigenen Songs und Texten für die Märchen-, Literatur- und Musical-Klassiker, an aufwendigen Kostümen und opulenten Bühnenbildern.

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Familientheater Liberi: Im Frühjahr 2020 gingen die Lichter aus

Fünf Ensembles mit jeweils neun bis elf Schauspielern und Technikern sind zwischen September und April parallel in Deutschland, Österreich und in der Schweiz unterwegs. Rund 400 Gastspiele umfasst eine Saison. Die Familienmusicals made in Bochum erreichen jährlich mehr als 100.000 Besucher.

Kinder erhalten Ermäßigung

Das „Tarzan“-Musical ist geeignet für Kinder ab vier Jahren. Beginn im Ruhrcongress ist am 22. Januar um 15 Uhr.

Der Eintritt kostet im Vorverkauf je nach Kategorie 27, 24, 20 und 15 Euro. Kinder bis 14 Jahre erhalten zwei Euro Ermäßigung.

Erhältlich sind die Tickets online auf www.theater-liberi.de.

Im Frühjahr 2020 gingen die Lichter aus. Die für März geplante Vorstellung von „Die Schöne und das Biest“ war eine der ersten Corona-Absagen im Ruhrcongress. Für das Liberi-Theater – ein mittelständisches Unternehmen mit insgesamt 100 Mitarbeitern – bedeutete die Pandemie den Totalausfall. 60 Shows kurzfristig gestrichen, vergebliches Hoffen auf baldige Nachholtermine, Kurzarbeit ab Herbst 2020, Ungewissheit, wann es weitergehen kann: „Ohne staatliche Hilfen hätten wir das nicht geschafft“, sagt Sprecherin Tamina Reiff.

Lars Arend (Archivbild links) leitet das Liberi-Theater, Helge Fedder (rechts) ist Autor und Regisseur.
Lars Arend (Archivbild links) leitet das Liberi-Theater, Helge Fedder (rechts) ist Autor und Regisseur. © FFS

Neustart mit „herausragenden“ Zahlen

Im Sommer 2021 konnten wieder die ersten Hallen angesteuert werden. Der Corona-Flickenteppich bereitete einige Mühen. 2G, 3G, Maskenpflicht? Die Auflagen waren je nach Bundesland unterschiedlich. Hier waren 25 Prozent der regulären Kapazität erlaubt, dort 50 Prozent. Immerhin: Es konnte endlich wieder gespielt werden.

Seit gut einem Jahr herrscht weitgehend Normalität. Corona-Auflagen gibt es nicht mehr. Während weite Teile der Veranstaltungsbranche nach wie vor unter schleppenden Kartenverkäufen leiden, verzeichnet das Familientheater trotz Krieg und Krise einen „herausragenden“ Neustart. „Wir füllen offenbar eine Nische“, glaubt Tamina Reiff. „Zahlreiche Eltern sagen derzeit: Wir geben unser Geld lieber für unsere Kinder als für uns aus – zumal viele Jungen und Mädchen unser Theater wegen der langen Pause ja noch gar nicht kennen.“

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„Tarzan“-Musical am 22. Januar im Bochumer Ruhrcongress

Mit „Schneewittchen“, „Die Schöne und das Biest“, „Aladdin“, „Das Dschungelbuch“ und „Tarzan“ ist das Theater aktuell auf Tour. Am kommenden Sonntag (22.) macht „Liberi“ mit dem Tarzan-Musical Station im Ruhrcongress. „Die Zuschauer erwartet eine witzige und spannende Version der bekannten Geschichte. Einzigartige Kostüme, eine verspielte, farbenprächtige Kulisse und atmosphärische Lichteffekte erschaffen die Dschungelwelt, in der Tarzan zu Hause ist“, kündigt Lars Arend als künstlerischer Gesamtleiter an.

Derweil wird in Goldhamme eifrig an einer neuen Produktion gearbeitet. „Schneekönigin – Das Musical“ löst im Herbst „Schneewittchen“ ab. Strahlende Kinderaugen sind gewiss.