Bochum. Vorsichtig wird jetzt in Bochum der Trümmerberg an der Stelle der schweren Explosion abgetragen. Die Ermittler erhoffen sich neue Erkenntnisse.

Zum Wochenbeginn konzentrieren sich die Ermittlungen der Mordkommission „MK Baum“ auf die genaue Rekonstruktion der Umstände, die zu der tragischen Explosion in Linden/Dahlhausen am vergangenen Dienstag (10.) geführt haben. Wie die Staatsanwaltschaft auf Anfrage mitteilt, soll am Dienstag, 17. Januar, damit begonnen werden, den Trümmerberg an der Kreuzung Keilstraße/Auf dem Pfade abzutragen.

Ermittelt werde in dem Fall weiterhin gegen acht Beschuldigte. Es besteht der Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung. Die Polizei hatte am Wochenende noch einmal umfangreiche Befragungen bei Anwohnern und möglichen Zeugen vorgenommen. Wie berichtet, war bei der Explosion die 61-jährige Hausbesitzerin ums Leben gekommen, ihr 35-jähriger Sohn überlebte das Unglück verletzt.

Verantwortlichkeiten bei Erdarbeiten

Derweil weisen sowohl die Stadt Bochum als auch die Stadtwerke Bochum auf die Verantwortlichkeit der ausführenden Tiefbauunternehmen bei solchen Arbeiten hin. „Die Verantwortung für die Bauausführung sowie die Verpflichtung, etwa vorhandene Leitungen zu erkunden, liegt beim Antragsteller“, heißt es dazu von der Stadt.

Nach Informationen der WAZ seien insbesondere die Berufsgenossenschaftlichen Regeln (DGUV Regeln) und entsprechende Konkretisierungen als Grundlage für solche Arbeiten zu berücksichtigen. Dort heißt es etwa „Bei unvermutetem Antreffen von Anlagen (...) sind die Bauarbeiten sofort zu unterbrechen. Der Aufsichtsführende ist zu verständigen“ (Paragraf 16) oder an anderer Stelle: „Vor Beginn der Arbeiten mit Erdbaumaschinen muss der Unternehmer ermitteln, ob im vorgesehenen Arbeitsbereich Erdleitungen vorhanden sind und mit dem Eigentümer/ Betreiber der Leitung Lage und Verlauf (durch Anlegen von Suchgräben) zu ermitteln sowie die erforderlichen Sicherungsmaßnahmen festlegen und durchführen.“

Abwasserkanal wurde untersucht

Erkundet, so die Stadt, wurde mittlerweile auch der unweit der Gasleitung verlaufende städtische Abwasserkanal. Er sei mit einer Kanalkamera untersucht worden und weise keine Schäden auf, hieß es dazu.