Bochum-Werne. Reihenhäuser sollen auf einem Grundstück in Bochum gebaut werden. Es gibt zwei Interessenten. Doch diese kommen für die Stadt nicht in Frage.

Der Verkauf eines Grundstücks in Bochum-Werne ist ins Stocken geraten. Die Stadt will es an einen Investor veräußern, der dort dann acht bis elf kleine Reihenhäuser, sogenannte Stadthäuser, bauen soll. Die Entwürfe von zwei Interessenten fielen im Rathaus jedoch durch. Und so landet die Fläche abermals auf dem Markt.

Kein passender Käufer: Grundstück in Bochum-Werne geht wieder in den Verkauf

Sie liegt an der Adrianistraße/Ecke Krachtstraße, in Nachbarschaft zur katholischen Herz-Jesu-Gemeinde und dem kürzlich erst in Betrieb genommenen Seniorenheim. Lange Zeit hatte diese Gegend von Werne keinen guten Ruf. Grund dafür war immer wieder aufkeimender Ärger zwischen Bewohnern der Häuser, in denen Flüchtlingsfamilien untergebracht waren, und der Nachbarschaft. Mit Umzug der Familien und Abriss der sanierungsbedürftigen Häuser hatte sich dieses Thema Anfang 2018 erledigt. Der Bereich wurde neu überplant – mit dem Seniorenheim, einer Kita, die noch folgen soll, und eben Wohnraum.

Auch interessant

Da sich die Stadt in dem Quartier eine besondere städtebauliche und architektonische Qualität wünscht, wurden die Bieter aufgefordert, einen städtebaulichen Entwurf zum Gebot beizufügen. Mit Ende der zweimonatigen Ausschreibungsfrist gingen zwei Gebote ein. „Eines der beiden Gebote wurde im weiteren Verfahren nicht berücksichtigt, da dieser Entwurf eklatante Mängel aufwies“, teilt die Verwaltung mit.

Grundstück zu verkaufen: Beide Interessenten fallen mit ihren Entwürfen durch

Auch der einzig verbliebene Entwurf erfüllte laut Stadt nicht vollständig die Erwartungen, dem Bieter sollte aber Gelegenheit gegeben werden, seinen Entwurf zu überarbeiten. Hierüber sei er unmittelbar schriftlich informiert worden. Zusätzlich hätten mehrere Telefonate stattgefunden, in denen die Kritikpunkte erläutert und konkrete Verbesserungsvorschläge unterbreitet wurden. „Abschließend konnte jedoch kein qualitativ ausreichender Entwurf vorgelegt werden“, heißt es aus dem Rathaus. „Das Verfahren wird daher aufgehoben.“

Auch interessant

Von Seiten der Verwaltung ist nun vorgesehen, dass zunächst die städtebaulichen und architektonischen Kriterien für die Stadthäuser verfeinert und noch eindeutiger definiert werden. Im Anschluss wird ein Vermarktungsverfahren entwickelt, dass diese Qualitätsansprüche am ehesten sichern kann. Das Grundstück wird dann erneut zur Vermarktung ausgeschrieben.

Stadt Bochum findet passenden Käufer für Mehrfamilienhaus-Grundstück

Für die einzelnen Reihenhäuser stehen 1500 Quadratmeter Grund bereit. Es werden also keine sehr großen Häuser. Sie sollen dreigeschossig sein, wobei die untere Etage aufgrund des Gefälles als Garage dient.

Auch interessant

Dreigeschossig soll auch das Mehrfamilienhaus werden, dass direkt auf der Ecke Adrianistraße/Krachtstraße stehen soll – auf insgesamt 2700 Quadratmetern. Hier hatte die Stadt mehr Glück bei den Bewerbern. Das Grundstück wurde zur Vergabe im Erbbaurecht angeboten. Alle Wohnungen des Gebäudes sind für den öffentlich geförderten Mietwohnraum vorzusehen. Die Mietpreisobergrenze wird gesetzlich festgeschrieben und ergibt sich aus dem Mietspiegel.

Zwei gleich gute Bieter: Losverfahren entscheidet über Zusage für Grundstück

Insgesamt gingen drei Bewerbungen für das Grundstück ein. „Ein Entwurf wurde im weiteren Verfahren nicht berücksichtigt, da er deutliche bauordnungsrechtliche Mängel aufwies“, heißt es aus dem Rathaus. Die beiden verbleibenden Entwürfe wiesen demnach eine ähnliche gestalterische Qualität auf und auch die Dauer der Mietpreisbindung war mit 45 Jahren identisch, so dass das Los entscheiden musste.

Auch interessant

Mit dem Bieter des ausgelosten Siegerentwurfes wurden sodann Details bezüglich der städtebaulichen Qualität sowie der Anforderungen des geförderten Wohnungsbaus erörtert. Anfang September 2022 lag ein abschließender Entwurf vor. Derzeit laufe die Abstimmung über die Inhalte des Erbbaurechtsvertrages mit dem Bieter, so die Stadt.