Bochum. Der bei einem Streit in der Trinkerszene schwer verletzte Bochumer (44) schwebt weiter in Lebensgefahr. Die Tat erinnert an einen anderen Fall.

Der 44-jährige Bochumer, der am Samstagvormittag bei einem Streit im U-Bahnhof Lohring ganz übel zugerichtet worden ist, schwebt auch am Montag noch in Lebensgefahr, ist allerdings ansprechbar. Polizeisprecher Jens Artschwager sagte der WAZ: „Meine Kollegen sprechen von einer Brutalität, die sie selten gesehen haben.“

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Der 44-Jährige hatte am Samstagmorgen zusammen mit einer 31-jährigen Bochumerin und einem 32-jährigen Bottroper in der mittleren Ebene des U-Bahnhofs Alkohol getrunken. Alle drei waren betrunken; sie gehören den Angaben zufolge der Trinkerszene an und sind bereits polizeibekannt. Aus offenbar nichtigem Anlass heraus kippte die Stimmung. Dann sollen die Bochumerin und der Bottroper auf den 44-Jährigen losgegangen sein. Die Tritte und Schläge trafen das Gesicht und den Körper. Außerdem wurde der Mann mit der Scherbe einer zerbrochenen Glasflasche am Hals verletzt, allerdings nur oberflächlich.

Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts des versuchten Totschlags

Der Haftbefehl geht von einem versuchten Totschlag aus. Beide Beschuldigte haben beim Haftrichter von ihrem Schweigerecht Gebrauch gemacht. Eine Mordkommission ermittelt.

Ein ähnlicher Gewaltexzess in der Trinkerszene hatte vor fast genau einem Jahr eine Haftstrafe von 6,5 Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung zur Folge gehabt. Ein 38-jähriger Obdachloser hatte im Mai 2021 neben dem Hauptbahnhof, an der Wittener Straße, im Streit um einen Schlafplatz zwei andere Wohnungslose (44, 52) mit Faustschlägen und einer Wodkaflasche entsetzlich zugerichtet.

Anders als der Buddenbergplatz an der Südseite des Hauptbahnhofs ist der Bahnhof Lohring nicht als Treffpunkt der Trinkerszene bekannt.