Bochum. Erneut verwandelt sich die Jahrhunderthalle Bochum in eine Eislaufbahn. Auf 1530 Quadratmetern können Besucher ab sofort die Kufen schwingen.
Es soll Menschen geben, die trotz Weihnachtsmarkt, Plätzchenduft und Christbaumschmuck einfach nicht in Weihnachtsstimmung kommen. Eine letzte Chance haben sie noch: Beim „Eissalon Ruhr“ in der Jahrhunderthalle Bochum. 90 Meter lang, 17 Meter breit ist sie – die Eislaufbahn mitten in der ehemaligen Maschinenhalle.
Zum vierten Mal lockt die Indoor-Bahn unter Stahlträgern und meterhohen Decken Besucher in den Westpark. Wer eigene Schlittschuhe mitbringt, zahlt als Erwachsener sieben Euro für ein Tagesticket (fünf Euro ermäßigt).
Eissalon Ruhr in Bochum – eine Alternative zum Weihnachtsmarkt
„Ich verbringe den ganzen Tag hier, dafür ist der Preis echt angemessen“, findet Annabell Kinzel. Die 15-Jährige ist direkt zur Eröffnung zum Eissalon geflitzt. „Im letzten Jahr war ich jedes Wochenende hier. Die Bahn in Herne ist enger, deshalb finde ich es hier besser“, sagt sie. Eigene Schlittschuhe hat sich die Schülerin längst gekauft.
Ronny Neubert und Johanna Solanu haben sich hingegen Schuhe (5 Euro) ausgeliehen. Dafür war die Auswahl bei Kai Uhrig mit über 300 Schlittschuhen auch groß genug. „Wir haben Größen zwischen 23 und 50, für Kinder gibt es Gleitschuhe mit zwei Kufen“, sagt Uhrig.
Schlittschuhverleih wartet mit 300 Paaren auf – auch Eishockeyschuhe sind dabei
Seine eigenen Schuhe kann man Schleifen lassen (acht Euro). „Ich habe Eiskunstlaufschuhe gewählt, weil sie schmaler sind. Es gibt aber auch Eishockeyschuhe“, sagt Solanu. Daumen nach oben zeigen die Beiden in Sachen Bequemlichkeit.
Wer die Schuhe geschnürt hat, kann endlich auf die Bahn. Das Kratzen der Kurven auf dem Eis ist in Kombination mit bunten Lichtern und Musik eigentlich ein Garant für Weihnachtsstimmung. „Statt auf Kohle fährt man auf Eis. Ein Erlebnis!“, so Neubert.
Junge Besucher halten sich am Pinguin fest
Eissalon eröffnet
Ein Erlebnis auch für die Kleinsten: Merle (8) macht mit einer Laufhilfe in Form eines Pinguins das Eis unsicher. „Sie läuft schon seit vier Jahren“, sagt Mutter Sabine Hendann.
„Wer nicht so ein Getümmel auf der Eisbahn möchte, kommt am besten vormittags unter der Woche“, rät Sandra Leidig von der Bochumer Veranstaltungs-GmbH. Stoßzeiten seien nachmittags, vor allem am Wochenende.
Alle 90 Minuten wird die Eisbahn poliert
Eissalon hat bis zum 12. Januar geöffnet
Der Eissalon hat bis zum 12. Januar sonntags bis mittwochs von 10 bis 20 Uhr geöffnet, donnerstags bis samstags zwei Stunden länger.
Geschlossen bleibt die Bahn am 24. und 25. Dezember sowie an Silvester und Neujahr.
Sonderveranstaltungen: Am 19.12 übernimmt Radio Bochum ab 14 Uhr den Eissalon, der Eintritt beträgt die Hälfte. Am 27.12 startet ab 18 Uhr eine Schwarzlichtparty (acht Euro) mit DJ.
Weitere Infos etwa zur Lauflernschule und zum Eishockeyschießen gibt es unter www.jahrhunderthalle-bochum.de
Wer einen ganzen Tag im Eissalon plant, braucht sich um die Verpflegung nicht zu sorgen: Es gibt Kleinigkeiten wie Waffeln und Kakao für zwei Euro, Currywurst für drei Euro, aber auch Tagesgerichte wie Schnitzel mit Pommes (6,50 Euro) und Kartoffelpuffer mit Apfelmus (5,50 Euro). „Die Preise sind völlig okay. Ohne kommerzielle Abzocke macht es gleich mehr Spaß“, sagt Neubert.
Für die Mahlzeiten lassen sich die 20-minütigen Pausen nutzen, die durch die Eismaschine entstehen. Etwa alle anderthalb Stunden macht sie die Bahn wieder spiegelglatt.
Besucherrekord von 33.000 soll in diesem Jahr geknackt werden
Auch interessant
„Ich hoffe, dass das häufiger als im letzten Jahr passiert, denn das Eis wird bei den vielen Menschen schnell matschig“, wünscht sich Kinzel. Dass das Eis schnell matschig wird, ist kein Wunder: Schüler wie Momo (15) beanspruchen es mit Tricks wie „Hockeystopp“ und „Rückwärtslaufen“ zu genüge. Sollte dabei etwas schief gehen, stehen zwei Rettungsassistenten bereit.
Der Besucherrekord soll in diesem Jahr geknackt werden: Aktuell liegt er bei rund 33.000.