Bochum-Grumme. Flüchtlingsfrauen treten beim Weihnachtskonzert in der Johanneskirche in Bochum-Grumme auf. Auch ukrainische Volkslieder werden gesungen.
Der Chor „Ukraine“ mit zwölf professionell musikalisch ausgebildeten Sängerinnen aus dem derzeitigen Kriegsgebiet ist dabei, wenn das Weihnachtskonzert in der Johanneskirche (Ennepestraße 15) stattfindet. „Wir haben uns alle erst in Deutschland kennengelernt, um dann den Chor ,Ukraine’ zu gründen. Der Krieg hat uns hier zusammengeführt“, berichtet Chorleiterin Oksana Dondyk.
Das Konzert gestalten darüber hinaus Bläsersolisten der Bochumer Symphoniker, das ökumenische „Grummer Blech“ sowie das Blechbläser Quintett „Abbey Brass“. Adventliche Geschichten, die die beiden Sprecherinnen Judith Bach und Ariane Castella vortragen, runden den Auftritt der Sängerinnen und Musiker ab.
Moderne Bearbeitung ukrainischer Volkslieder
Deren musikalisches Programm ist entsprechend breitgefächert. Es reicht von „Oh Tannenbaum“ bis „Rudolph das rotnasige Rentier“. „Wir steuern mit unserem im Mai gegründeten Vokalensemble geistliche Musik von aktuellen ukrainischen Komponisten sowie moderne Bearbeitungen ukrainischer Volkslieder bei“, so die Chorleiterin weiter.
Dondyk: „Wir verfolgen das Ziel, die nationale ukrainische Musik bekannt zu machen und unsere Kultur zu fördern.“ Die 43-Jährige war vor der Flucht nach Frechen Dozentin an der Musikhochschule Kiew. Sie leitete zudem den „Khreshchatyk Academic Chamber Choir“. Mit diesem Ensemble tourte sie in den letzten Jahren durch die Konzertsäle in Europa und gewann internationale Wettbewerbe. Dies alles endete mit dem Ausbruch des Krieges.
Junge Frauen aus verschiedenen Regionen der Ukraine
Nun startet sie mit dem neuen Chor durch, in dem junge Frauen aus verschiedenen Regionen der Ukraine (Kiew, Lviv, Vinnitsa) zusammenkommen. Sie alle wohnen in Bochum oder in Nachbarstädten. Seit dem Erstauftritt Mitte August gab der Chor schon mehrere Konzerte. „Stets waren die Besucher begeistert“, sagt Oksana Dondyk, Mutter einer 17-jährigen Tochter und eines dreijährigen Sohns. Sie hofft, dass das auch in der Johanneskirche so sein wird. Konzertorganisator Gernot Bock ist zuversichtlich: „Unser Konzert bietet eine sehr hohe Qualität!“
Das Konzert findet am Samstag, 17. Dezember, statt. Beginn ist um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Um Spenden am Ausgang wird gebeten.