Bochum. Am Gerard-Mortier-Platz nahe der City von Bochum gehen allmählich die Hausnummern aus. Der vorletzte freie Platz wird jetzt bebaut.

Als Freizeitstätte und Veranstaltungsort hat der Westpark in Bochum, einst einer der industriellen Zentren der Region, längt einen guten Namen. Allmählich besticht er auch als Standort von Firmen und Einrichtungen mit vielen zum Teil hoch qualifizierten Arbeitsplätzen. Demnächst siedelt sich ein weiteres Unternehmen am Gerard-Mortier-Platz an.

Spezialist für Patentrecht baut eigene Büroimmobilie in Bochum

Mit dem obligatorischen Spatenstich hat vor einigen Tagen offiziell der Bau eines dreigeschossigen Bürogebäudes begonnen. Niederlassen wird sich dort auf einer Bürofläche von etwa 2500 Quadratmetern die Rechtsanwalts- und Patentanwaltskanzlei Schneiders & Behrendt.

„Wir benötigen Raum, um weiter wachsen zu können“, sagt Rechtsanwalt Benedikt Schneiders, einer der Partner und Inhaber der 1988 gegründeten Kanzlei. Bislang sind die Spezialisten für Themen rund um Marken- und Patentrecht, Wettbewerbsrecht, Design- und Urheberrecht und alle anderen Gebiete des gewerblichen Rechtsschutzes noch in der früheren Westfalenbank an der Huestraße im Zentrum von Bochum zu Hause. Aber dort wird allmählich der Platz knapp.

Auch interessant

Offizieller Baubeginn auf dem Westparkplateau in Bochum. Olaf Isfort, Benedikt Schneiders, Dietmar Riecks, Holger Schöneborn, Daniel Treue, Josef Schneiders und Arne Behrendt versenken die Zeitkapsel auf der Baustelle des neuen Bürogebäudes der Rechtsanwälte Schneiders & Behrendt.
Offizieller Baubeginn auf dem Westparkplateau in Bochum. Olaf Isfort, Benedikt Schneiders, Dietmar Riecks, Holger Schöneborn, Daniel Treue, Josef Schneiders und Arne Behrendt versenken die Zeitkapsel auf der Baustelle des neuen Bürogebäudes der Rechtsanwälte Schneiders & Behrendt. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Mit 80 Beschäftigten gehört Schneiders & Behrendt schon jetzt zu den größeren Kanzleien ihrer Gattung. Sie verfüge dabei, so der Mitinhaber, nicht nur über nötige juristische Kompetenz, sondern auch über großes technisches und wissenschaftliches Knowhow, da zur Belegschaft auch Techniker und Naturwissenschaftler gehören. „Das ist eher unüblich“, so Schneiders, und sei eine der Stärken der Kanzlei. Im Neubau werden Arbeitsplätze für künftig 100 bis 120 Beschäftigte entstehen.

Kanzlei setzt auf Nachhaltigkeit und Wände aus Holz

Wobei, so Benedikt Schneiders, vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels künftig weniger der Platz als das zur Verfügung stehende Personal Einfluss auf das Wachstum haben könnte. Nicht zuletzt auch, um als Arbeitgeber mit attraktiven Arbeitsbedingungen wahrgenommen zu werden, baut die Kanzlei ihr eigenes Domizil.

Auch interessant

Entschieden hat sie sich, so Schneiders, für einen Neubau mit großem Nachhaltigkeitsanspruch. Die Außenwände werden aus Holzverbundmaterial und nicht aus Stein oder Beton errichtet. Davon überzeugen lassen haben sich die künftigen Eigentümer vom Bochumer Architekturbüro Banz + Riecks, das reichlich Erfahrung mit dem Bauen aus Holz und hochwärmegedämmten Bauteilen habe. Luftwasserwärmepumpen erzeugen die Wärme für das Fußbodenheizverteilsystem. Der Energiebedarf dafür wird weitgehend über die eigene Photovoltaikanlage gedeckt. Eine aktive Klimatisierung im Sommer sei nicht notwendig, heißt es.

Anfang 2024 will die Kanzlei umziehen

Anfang 2024 will die Kanzlei ihr neues Domizil beziehen. Noch in diesem Jahr soll die Bodenplatte fertiggestellt und bis April 2023 der „Stahlbetonkern“ des Gebäudes stehen. Das Gebäude entsteht direkt hinter dem Jahrhunderthaus an der Alleestraße sowie neben der Web-Individualschule und schräg gegenüber dem „Hauptquartier“ des Deutschen Anwaltsinstituts. Dort ist nun noch ein einziger Bauplatz frei. Auf dem Areal sollte ursprünglich der neue Standort für die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittleres Ruhrgebiet entstehen.