Bochum. Am 8. Dezember heulten in Bochum wieder die Sirenen. Dann ist bundesweiter Warntag. Auch ein automatischer Alarm übers Handy wurde dabei getestet.

Nach ersten Auswertungen der Stadt Bochum zeigte sich das kommunale Krisenmanagement „sehr zufrieden“ mit der Hörbarkeit der Sirenen in unserer Stadt. „Wir haben bisher keinerlei Anrufe auf unserer Hotline erhalten“, so Stadtsprecher Thomas Sprenger. Die Sirenenwarntöne seien in weiten Teilen des Stadtgebiets gut zu hören gewesen.

Beim bundesweiten „Warntag“ am Donnerstag, 8. Dezember, wurde auch für das Stadtgebiet Bochum ein Probealarm ausgelöst und zwar über verschiedene Wege. Um 11 Uhr testete die Bundesregierung und zuständige Behörden unterschiedliche Warnmittel wie Sirenen, Radio und Fernsehen, digitale Stadtanzeigetafeln oder Warn-Apps wie „Nina“ und „Katwarn“.

Der Leiter des Bochumer Krisenmanagement, Mario Reuther, freut sich, dass bis auf eine alle geplanten 24 Sirenen im Stadtgebiet montiert und auch einsatzbereit sind. „Die Standorte haben anhand einer sogenannten Schallausbreitungskarte ermittelt“, erläutert Reuther. Als letzte dieser Sirenen steht nur noch die Montage des Gerätes auf dem Dach des ehemaligen Krupp-Hochhauses (Alleestraße 165) an. Dies werde so schnell wie möglich geschehen.

Sirenen erreichen rund 80 Prozent der Bevölkerung

Nach Berechnungen des städtischen Krisenmanagements dürfte der Sirenenalarm am Donnerstag von mehr als 80 Prozent der Bochumer Bevölkerung gehört werden. Einige Wohnsiedlungen, die bisher nicht oder nur schlecht erreicht werden, sollen in den kommenden Monaten noch mit kleineren Sirenenanlagen ausgestattet werden.

Die Probewarnmeldung wird erstmals auch als SMS über Cell Broadcast verschickt und so rund die Hälfte aller Mobilgeräte in Deutschland direkt erreichen. Der Grund für die vergleichsweise geringe Reichweite liege darin, dass die Betriebssysteme älterer Smartphones den Warnimpuls nicht verarbeiten können. Jedenfalls ist das Ziel der Aktion, die Bevölkerung für das Thema Warnung zu sensibilisieren, um in Krisensituationen besser handeln zu können. Die Warnmittel selbst werden zeitgleich auf ihre Funktion getestet und geprüft. Zugleich, so die Stadt, habe es funktioniert, dass erstmals eine automatisierte Warn-Mail ans Radio Bochum geschickt wurde.

Infobroschüren auch in ukrainischer Sprache

Anders als die Probewarnung etwa über Nina oder Cell Broadcast werden die städtischen Sirenen sozusagen von Hand und in Verantwortung der Kommune ausgelöst. Dies geschieht von der Leitstelle der Berufsfeuerwehr in der Hauptwache am Werner Hellweg aus.

Das Krisenmanagement weist darauf hin, dass die Sirenen mit Unterbrechungen die Signale Entwarnung (einminütiger Dauerton), Warnung vor Gefahr (einminütiger Heulton) und wieder Entwarnung geben werden. Da sich derzeit sehr viele Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aber auch anderen Staaten in Deutschland aufhalten, informiert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in verschiedenen Sprachen, darunter auch ukrainisch und russisch, über den Probealarm. Hauptbotschaft: „Es besteht keine Gefahr. Es handelt sich um eine Probewarnung.