Bochum-Langendreer. Ungewöhnliche Maßnahme am Knappschaftskrankenhaus in Bochum: Mit einem Schilderwald geht das Klinikum gegen Falschparker in der Zufahrt vor.

Mit einer äußerst ungewöhnlichen Maßnahme geht das Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer gegen Falschparker vor. Nicht ein, nicht zwei, nein, sieben (!) Schilder innerhalb weniger Meter weisen nun auf ein absolutes Halteverbot in der Zufahrt zur Notaufnahme hin.

Bochum: Schilderwald soll für freie Krankenhaus-Zufahrt sorgen

Der Schilderwald sorgt in den sozialen Medien für allerhand Belustigung. „Sieht dekorativ aus“, schreibt eine Userin bei Facebook, „die hatten wohl noch Geld übrig“ ein anderer. Oder sind tatsächlich die Poller ausgegangen, wie jemand vermutet?

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Nein, das Ganze sieht zwar witzig aus, hat aber einen durchaus ernsten Hintergrund: „Bereits am Anfang unserer Auffahrt zur Notaufnahme steht ein Schild mit dem Hinweis, dass auf dem Gelände die Straßenverkehrsordnung gilt sowie ein allgemeines Halteverbot“, teilt Bianca Braunschweig, Sprecherin des Knappschaftskrankenhauses, auf WAZ-Anfrage mit. „Leider wird dies nicht akzeptiert und sogar massiv missachtet. Die Besucherinnen und Besucher parken die Auffahrt zu unserer Notaufnahme zu, sodass nur noch eine Spur frei ist und die Rettungswagen nur mit Mühe zur Notaufnahme durchkommen.“ Auch der Lieferverkehr könne die Warenannahme nur mit Einschränkungen erreichen.

Das Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer mit dem neuen Parkhaus (unten mittig).
Das Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer mit dem neuen Parkhaus (unten mittig). © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

„Wir hatten den kritischen Bereich daher kurzzeitig mit Pylonen und Flatterband abgesperrt, aber dies funktionierte leider auch nicht“, berichtet Braunschweig weiter. „Seit ca. vier Wochen haben wir daher sieben Halteverbotsschilder in relativ kurzen Abständen zueinander aufgestellt, um dem Halteverbot optisch Nachdruck zu verleihen und damit es nicht (mehr) übersehen werden kann.“

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Zuvor sei von oben bis unten zeitweise alles vollgeparkt gewesen, vor allem zu Wochenbeginn, wenn die meisten stationären Aufnahmen stattfänden. Und das, obwohl das neue Parkhaus nur ein paar Meter entfernt ist. Wegen des Parkdrucks im Viertel hatte das Klinikum tief in die Tasche gegriffen und für zehn Millionen Euro in elf Monaten Bauzeit ein Parkhaus mit 615 Stellplätzen hochziehen lassen. Gut die Hälfte steht dort den Besuchern und Patienten zur Verfügung, der Rest den Mitarbeitern. Eine Stunde Parken kostet 1,40 Euro.

Knappschaftskrankenhaus: Falschparkern droht Abschleppen

Das ist deutlich günstiger, als kostenpflichtig abgeschleppt zu werden. Dies droht laut Klinikum denjenigen, die sich im Umfeld nicht an das absolute Halteverbot halten.

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Regelmäßig zugeparkt würden im Übrigen gerne auch die beiden Behindertenparkplätze neben dem Eingang, berichtet Bianca Braunschweig. „Diese werden dringend benötigt“, appelliert sie auch hier an alle Besucher, darauf Rücksicht zu nehmen.