Bochum. Eine Gefahrenstelle an der Wittener Straße in Bochum soll entschärft werden. Autofahrer müssten dann eine Fahrspur an Radfahrer abgeben.

Der Autoverkehr auf der Wittener Straße in Bochum soll an einer Stelle auf eine der beiden Fahrspuren verzichten müssen – zugunsten des Radverkehrs.

Dieser Antrag der rot-grünen Koalition steht auf der Tagesordnung des Ausschusses für Mobilität und Infrastruktur am Mittwoch (23.). Anlass ist offenbar ein Fahrradunfall, der zwar glimpflich ausgegangen war, aber auch tödlich hätte enden können.

Radverkehr wird auf den Gehweg geführt

Auch interessant

Es geht um die Fahrtrichtung stadteinwärts vor Hausnummer 101, nahe der Kreuzung zum Lohring. An diesem sehr stark befahrenen, zweispurigen Passage der Wittener Straße wird der Radverkehr über den schmalen Gehweg geführt, so dass sich Fußgänger und Radfahrer unmittelbar in die Quere kommen. Teilweise verschwindet der Gehweg ganz. Noch dazu steht dort wegen Platzmangel ein Ampelmast mitten dem Radweg; was die ohnehin enge Situation noch enger und tückischer macht.

Am 22. August war genau an dieser Stelle ein Radfahrer (14) auf dem Radweg einer Fußgängerin (13) ausgewichen und dabei auf die Fahrbahn gestürzt. Eine Autofahrerin konnte rechtzeitig bremsen, sonst hätte der Wagen den Jungen überrollt. Ein nachfolgender Pkw krachte allerdings ins Heck der Frau.

Bochumer Koalition will den Pop-up-Radweg nur als Versuch

Um die Gefahrenstelle zu entschärfen, soll nun nach dem Willen der Grünen und der SPD auf der linken der beiden Autofahrspuren zwischen Nordstraße und Lohring ein „Pop-up-Radweg“, ein provisorischer Radweg, eingerichtet werden – allerdings nur als Test, nicht zwingend dauerhaft. Dann stünde Autofahrern dort nur noch eine Fahrspur statt zwei zur Verfügung.

Um mögliche Rückstaus zu vermeiden, soll gegebenenfalls auch das Linksabbiegen in den Lohring verboten werden, heißt es in dem Antrag. Aber: Sollte dieser Verkehrsversuch die Sicherheit dort gefährden und sich die Verkehrsteilnehmer nicht an die Regeln halten, sollte der Pop-up-Radweg wieder verschwinden.

Bochumer Stadtgestalter waren Vorreiter bei dem Antrag

Die Stadtgestalter hatten bereits vor neun Monaten einen solchen Radweg beantragt, ohne Erfolg bisher. „Man muss die Koalition zum Jagen tragen“, so die Wählergruppe.

Auch die Linksfraktion will einen Pop-up-Radweg. Er soll bei Regelverstößen aber nicht sofort wieder abgebaut werden, was auch die Stadtgestalter nicht wollen.