Bochum-Hofstede. Das Hausmeistergebäude der Emil-von-Behring-Schule ist marode. Die Ideen eines Bürgertreffs in Bochum-Hofstede war nicht zu realisieren.

Die Emil-von-Behring-Schule in Bochum-Hofstede wird in Zukunft über mehr Platz verfügen. Der Abriss leerstehender Pavillons an der Rastenburger Straße und des Hausmeistergebäudes an der Braunsberger Straße machen es möglich, den Schulhof zu vergrößern.

Das erfahren die Mitglieder des Ausschusses für Planung und Grundstücke, nachdem die CDU-Fraktion im September eine Anfrage an die Verwaltung gestellt hatte.

Pavillons der Bochumer Schule werden auch abgebrochen

Die Pavillons auf dem Schulgelände der Emil-von-Behring-Schule hätten längst abgerissen sein sollen. Sie sind, so die Stadt Bochum, in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Probleme bei den anstehenden Abbrucharbeiten, bei denen auch Schadstoffe aufwendig entsorgt werden müssen, hätten zu Verzögerungen geführt. Der Abbruch sei ab März 2023 aber nun fest eingeplant.

Für das ehemalige Hausmeisterhäuschen an der Braunsberger Straße gab es in der Vergangenheit mehrere Pläne. Es wurde so genannt, weil dort zuletzt der Hausmeister der St. Barbara-Grundschule, heute Emil-von-Behring-Schule, untergebracht war. So setzten Hofsteder Vereine und Bürger ihre Hoffnung darauf, das leerstehende Gebäude als Bürgertreff nutzen zu können.

Awo Bochum setzte sich für Neunutzung ein

Gemeinsam mit den Akteuren im Quartier hatte sich die Awo für die Wiederbelebung das Hausmeisterhäuschen an der Braunsberger Straße 29 stark gemacht, zumal sie in unmittelbarer Nachbarschaft (Braunsberger Straße 33) eine Kita betreibt. Zuletzt hatte die Stadt das Gebäude notdürftig instandgesetzt, um vorübergehend Flüchtlinge dort unterbringen zu können. Seither steht es leer.

Emil-von-Behring-Schule

Die Emil-von-Behring-Grundschule hat zwei Standorte in Bochum. Sie befindet sich mit Hauptstandort an der Rastenburger Straße 11 in Hofstede und an der Hordeler Heide 169e in Hordel.

Die Grundschule hat einen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt. Jedes Kind nimmt an acht naturwissenschaftlichen Forscherwochen in seiner Grundschulzeit teil, heißt es auf der Homepage.

Workshops wurden ins Leben gerufen, Nutzungsideen gesammelt wie Seniorencafé, Bildungsangebote, Elternarbeit. Vorbild ist der Verein „Leben im Stadtteil“, der in Grumme ein breites Angebot für die Nachbarn erfolgreich auf die Beine gestellt hat.

Doch der Euphorie folgte die Ernüchterung: Die städtische Immobilie verfällt zusehends und kann nicht erhalten werden. Ein Architekt kam zu dem Ergebnis, dass eine Sanierung des Häuschens nicht mehr mit erträglichen Kosten zu stemmen sei.

Idee des Neubaus wurde bald wieder verworfen

Dann keimte wieder Hoffnung auf: Ein Neubau kam ins Gespräch, zumal die Akteure an der Idee eines Stadtteiltreffs unbedingt festhalten wollten. So sollte das Untergeschoss eine Kita als Ergänzung der benachbarten Awo-Einrichtung beherbergen, das Obergeschoss dann Bürgern zur Verfügung stehen. Doch auch diese Variante scheiterte. Peter van Dyk, Sprecher der Stadt Bochum: „Von der Awo wurde die Nachnutzungsidee für einen Bürgertreff samt Kindergarten aufgrund des schlechten baulichen Zustands, der vorhandenen, teilweise unveränderlichen Raumaufteilung im Gebäude und der insgesamt zu geringen Nutzfläche verworfen. Auch die Idee eines möglichen Neubaus hatte sich seinerzeit nicht durchgesetzt.“

Das ehemalige Hausmeisterwohnhaus ist nun – ebenso wie die Pavillons – seit geraumer Zeit für den Abriss vorgesehen. Als problematisch erweisen sich die von dort abzweigenden Leitungen für Wasser und Gas, durch die die Versorgung der angrenzenden Schulgebäude sichergestellt wird. Die Versorgungsleitungen müssen also vor einem Gebäudeabbruch baulich angepasst oder umgeleitet werden, was laut Stadt zu erheblichen Zusatzkosten führen werde.

Der Abriss müsse von den Zentralen Diensten noch intern beauftragt werden. Die Fläche soll zukünftig – ebenso wie der Standort der Pavillons, der Schulhoffläche zugeschlagen werden. Peter van Dyk: „Eine wohnbauliche Nutzung der Fläche des ehemaligen Hausmeisterwohnhauses Braunsberger Straße 29 wurde von Anfang an ausgeschlossen. Eine Vermarktung für diesen Zweck scheidet aus, da sich das Objekt auf der Schulhoffläche befindet.“