Hofstede. . Das alte Hausmeister-Gebäude an der Braunsberger Straße könnte Anlaufstelle für Vereine werden. Bei einem ersten Workshop kommen Ideen zusammen.

Schon seit Jahren klagen die Anwohner in Hofstede über fehlende Freizeitangebote und Räume, um sich zu treffen. Das soll sich ändern: Gemeinsam mit den Akteuren im Quartier will die Awo dem alten Hausmeisterhäuschen an der Braunsberger Straße neues Leben einhauchen.

Früher hat hier der Hausmeister der ehemaligen St. Barbara-Grundschule (heute Emil-von-Behring Schule) gewohnt. Zuletzt wurde das Haus vor drei Jahren als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt, seitdem steht es leer. Bei einem Ideenworkshop im Familienzentrum unmittelbar neben dem

Häuschen sammelten Mitglieder der örtlichen SPD, und des Quartiersmanagements Anregungen. Aber auch der Leiter der Emil-von-Behring-Schule, Dirk Sälzer, und zwei der Stadtteilspaziergänger, einer Seniorengruppe, sind dabei.

Senioren und Jugend suchen Räume

„Wir werden es zwar heute nicht schaffen, ein komplettes Konzept auszuarbeiten, wer die Räume nutzen, sich dafür engagieren will und wie sich die Nutzer organisieren. Wir können aber erste Ideen für die zukünftige Nutzung zusammentragen“, erklärt Awo-Sprecher Christopher Becker.

Smartphonekurse oder auch Repaircafés

Die Stadtspaziergänger hätten gerne einen Treffpunkt für ihre Gruppe abseits der wöchentlichen Spaziergänge. „Wir möchten gerne Smartphonekurse für Senioren oder auch Repaircafés veranstalten, aber dafür brauchen wir einen Raum. Bisher waren wir immer im Johanneshaus, aber da musste immer jemand mit dem Schlüssel dabei sein und wir mussten alles umbauen“, erzählt Gisela Hoffmann, Patin der Stadtteilspaziergänger.

Hofstede im Mittelfeld beim Check

Der Anstoß, das Hausmeisterhäuschen als Gemeindetreffpunkt zu nutzen, kam unter anderem durch den Stadtteilcheck der WAZ. Dabei bekam Hofstede bei „Freizeit“ nur die Note 3,71 und bei „Gemeinschaft“ 3,72.

Anfang des Jahres hatte die Stadt beschlossen, das Gebäude abzureißen. Diese Pläne wurden nach einer Anfrage der SPD-Ratsfraktion wieder zurückgenommen. Was zukünftig mit dem Haus passiert, ist noch unklar.

Angebote für Jung und Alt

Der Offene Ganztagsbereich an der Emil-von-Behring Schule wünscht sich mehr Angebote für Jugendliche. Insgesamt sind sich alle einig: Das alte Hausmeisterhäuschen soll ein Treffpunkt für alle Hofsteder mit Angeboten für Jung und Alt werden.

Kostenfrage ist noch nicht geklärt

„Es müsste auf jeden Fall zwei oder drei Hauptverantwortliche geben. Die sind dann Ansprechpartner, wenn etwas kaputt ist oder gebraucht wird“, sind sich die Mitarbeiterinnen der Awo, Sandra Heßling und Christina Rossmaneck, einig. Trotzdem müsse sich jeder, der das Haus nutzen wolle, in irgendeiner Art engagieren, so Heßling. Natürlich will aber niemand fest zusagen, so lange die Kostenfrage nicht geklärt ist.

Deshalb schlägt Christopher Becker ein zweites Treffen vor. Vorher möchte er sich den Grundriss des Hauses ansehen und bestehende selbst organisierte Vereine einladen, zum Beispiel den Stadtteilladen in Grumme. „Wenn die Organisation bei denen gut läuft, dann können wir uns da bestimmt einiges abschauen“, so Becker.