Bochum. Der Bochumer Weihnachtsmarkt ist seit Donnerstag geöffnet. Fußballfans stehen im Abseits: Auf dem Festmarkt wird es keine WM-Übertragungen geben.
Der Bochumer Weihnachtsmarkt bleibt während der Weltmeisterschaft eine fußballfreie Zone. Ein Public Viewing wie etwa in Hagen werde es nicht geben, bekräftigt die Bochum Marketing GmbH als Veranstalter und verweist auf die Übertragungen im nahen Bermudadreieck. Dort wollen die meisten Wirte die WM-Spiele in ihren Bars und Lokalen zeigen.
Für den WM-Boykott wird von BO-Marketing offensiv geworben. Motto: „WeihnachtsMarkt statt WeltMeisterschaft.“ Auf Postkarten heißt es: „Unser Glühwein ist heißer als Katar“ und „Eisstockschießen statt Tore kassieren.“ Auch unabhängig von der massiven Kritik am Austragungsort wäre es unpassend, Bildschirme oder gar Leinwände inmitten der weihnachtlichen Stimmung aufzustellen, meinen die Stadtwerber.
Weihnachtsmarkt in Bochum: Andrang schon vor offizieller Eröffnung
Wie gefragt der Markt ist, war am Donnerstag zu beobachten. Weit vor dem offiziellen Start um 18 Uhr schlenderten ab dem Mittag Tausende Besucher durch die erstmals geöffneten Budengassen, die von 1100 Tannen garniert werden. „Wir sind happy, dass es wieder losgeht“, sagt Elena Kurwicz (43) aus Hattingen, die mit ihrer Familie eine süße Pause am Crêpes-Stand einlegt. „Die Zeiten sind hart. Da tut ein Bummel über den Weihnachtsmarkt doppelt gut.“ Und das ohne Corona-Beschränkungen wie noch 2021.
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Diesmal sind die Folgen des Krieges und der Energiekrise deutlich spürbar. Zwar kommuniziert BO-Marketing nach wie vor 200 Stände. Trotz stabiler Standgebühren seien aber einige Händler abgesprungen, sagt Organisationsleiter Oliver Osthoff. Gerade bei hochwertigen Produkten, etwa Krippen, sei die Situation schwierig. Folge: „Es gibt kleinere Lücken.“
Weihnachtspass mit 31 Coupons ist stark gefragt
Die BO-Marketing-Macher zeigen sich gleichwohl zuversichtlich, bis zum 23. Dezember an die Vor-Corona-Zahlen mit mehr als einer Million Besuchern anzuknüpfen. Alle Publikumsmagneten sind wieder dabei: der Fliegende Weihnachtsmann (Flugshows täglich um 17 und 19 Uhr) ebenso wie die Weihnachtsbühne auf dem Dr.-Ruer-Platz, der Mittelaltermarkt, der Märchenwald, die Rentier-Lounge, die Kunststoff-Eisstockbahn und – erstmals wieder seit 2019 – der Partytreff „Kuhstall“. Neu ist die Flohmarkthalle für Anbieter privater Gebrauchtwaren auf der Huestraße. Die Resonanz ist groß: Es gibt nur noch wochentags freie Termine.
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Stark gefragt ist auch der Weihnachtspass. Seit Donnerstagmorgen ist er zum Preis von neun Euro bei BO-Marketing, in der Mayerschen Buchhandlung und im Acora-Hotel erhältlich. Mit 31 Coupons bietet er vielerlei Vergünstigungen. 5000 Pässe sind zu haben. Bis zum Nachmittag war bereits die Hälfte vergriffen, berichtet BO-Marketing-Sprecher Christian Krumm.
Wohltätigkeits-Aktionen werden fortgeführt
Tag 1 zeigt: Bochum freut sich auf den Weihnachtsmarkt, auch wenn sowohl die Markthändler als auch der Einzelhandel nicht ohne Sorgen auf die nächsten Wochen blicken. Selbst wenn die Innenstadt voll ist: Wird in Zeiten schwindender Kaufkraft und -zurückhaltung auch ausreichend eingekauft und konsumiert?
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Keinesfalls auf der Strecke bleiben soll die Wohltätigkeit. Im „Haus der guten Tat“ auf dem Husemannplatz präsentieren sich 18 Vereine, Einrichtungen und Initiativen. Hier kann man sich auch insgesamt 700 Wunschzettel für die Jungen und Mädchen der Bochumer Kinderheime Overdyck und St. Vinzenz sowie des Kindergartens Linden in Gambia aussuchen und erfüllen. Die Weihnachtstombola für einen guten Zweck findet am Montag, 28. November, statt.
Alle Infos auf bochumer-weihnacht.de.