Bochum-Querenburg. Zwischen Studentenheimen an der Unistraße und der Ruhr-Universität Bochum gibt es bald einen richtigen Radweg. Das Projekt hat lange gedauert.
Studierende, die gerne das Fahrrad nutzen, dürfen sich freuen: Die Ruhr-UniversitätBochum wird über einen neuen Radweg künftig noch ein bisschen besser und komfortabler erreichbar sein. Die Planung dafür ist alles andere als neu. Schon vor knapp zehn Jahren wurde der Beschluss dafür gefasst, die Planung ist sogar noch älter.
Radweg zur Ruhr-Universität kommt mit zehn Jahren Verspätung
„Es geht darum, die Studentenwohnheime besser an die Uni-West anzuschließen“, sagt Uwe Herker vom Tiefbauamt bei seinem Vortrag in der Bezirksvertretung Bochum-Süd. Dazu soll ein neuer Radweg gebaut werden, u.a. über den aktuell gesperrten Zubringer zur bzw. von der Uni.
Auch interessant
Die Verbindung zwischen Laerheidestraße/Laerholzstraße, wo viele Studierende wohnen, und der Ruhr-Universität bzw. dem Uni-Center ist ziemlich zugewachsen, an einigen Stellen heben Wurzeln das Pflaster an. Deshalb soll dieser Weg, der parallel zur Universitätsstraße beginnt, ausgebessert werden und zum Teil einen neuen Verlauf bekommen, der zur Max-Imdahl-Straße führt.
Die Idee gibt es schon einige Zeit. Bereits im Jahr 2010 gab es laut Uwe Herker Überlegungen, mit vergleichsweise geringen Aufwand einen Radweg zwischen den Wohnquartieren an der Laerheidestraße und der Laerholzstraße zur westlichen Universität herzustellen. Dazu sollte der bereits vorhandene Geh-/Radweg zwischen Markstraße und Schinkelstraße genutzt werden, der parallel zur Universitätsstraße verläuft. Die rechte Fahrspur des Zubringers über den Hustadtring (Auffahrt der Universitätsstraße in Richtung Norden) sollte in einen Zwei-Richtungs-Radweg geändert werden, der durch eine Betonwand von der anderen Fahrspur abgetrennt worden wäre.
Auch interessant
Wegen der Bauarbeiten zum Bahnhof Gesundheitscampus der U 35 und zeitweise fehlender Haushaltsmittel wurde die Maßnahme aber immer wieder zurückgestellt. Auch ein zwischenzeitlich gestellter Zuschussantrag bei der Bezirksregierung Arnsberg blieb erfolglos, heißt es aus dem Rathaus.
Die Planung ist laut Stadt „also nicht neu, war bereits schon mal bis zur Ausführung abgestimmt und wird nun neu aufgenommen und aktualisiert. Ein entsprechender politischer Beschluss wurde bereits im Jahr 2013 gefasst, bezog sich aber auf die damalige Planung.“
Stadt Bochum: Brückensanierung bringt Radweg zur Uni erneut ins Spiel
Nun wurde die neue Planung abermals der Bezirksvertretung zur Abstimmung vorgelegt, wieder mit positivem Ergebnis (einstimmiges Votum). Final entscheidet der Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur in seiner Sitzung am 23. November über die Maßnahme.
„Überwurfknoten Klinikum“
Die Arbeiten am Zubringer zur Ruhr-Universität haben mit den seit Jahren stattfindenden Sanierungsmaßnahmen entlang der Universitätsstraße zu tun. „Dort waren ja die Geländer nur aufgesetzt und entsprachen nicht den Sicherheitsstandards“, erklärt Stadtsprecher Peter van Dyk. Aktuell werde auch auf dem Zubringer eine gescheite Konstruktion angebracht, die verhindern soll, dass ein Fahrzeug bei einem Unfall durchbricht.
Der Zubringer heißt übrigens „Überwurfknoten Klinikum“. Was wohl daran liegt, dass dort, wo der Gesundheitscampus entstanden ist, früher ein riesiges Universitätsklinikum geplant gewesen sei, berichtet Peter van Dyk. Bekanntlich kam es anders, der offizielle Name aber ist geblieben.
Dass der Radweg nun realisiert werden soll, habe auch mit den aktuell stattfindenden Arbeiten auf der Zubringer-Brücke zu tun, sagt Uwe Herker. „Wir haben die Sanierung zum Anlass genommen, das Thema Radweg noch einmal anzugehen.“
Auch interessant
Dieser soll demnach auch künftig ein gemeinsamer Geh- und Radweg sein. Eine Trennung sei nur auf der Brücke vorgesehen, erklärt Herker. Der motorisierte Verkehr hat dort dann nur noch eine Fahrspur, damit Radfahrer genügend Platz haben, in beide Richtungen zu fahren.
Neuer Radweg: Stadt Bochum will mehr Komfort bieten
Das bestehende Pflaster wird entfernt, der neue Radweg asphaltiert. Das habe mit mehr Komfort zu tun, sagt Uwe Herker, „aber wir wollen auch die künftige Pflege der Strecke minimieren“.
Auch interessant
Die Kosten für Straßenbau, Markierung und Beschilderung sowie neue Beleuchtung belaufen sich auf 236.500 Euro. Die Ausschreibung soll noch in diesem Jahr erfolgen. Gebaut werden soll der Radweg nach Abschluss der Brückensanierung.