Bochum. Drogen im Blut, gerast, einen tödlichen Unfall gebaut – und trotzdem Bewährung. Ein mildes Urteil, findet WAZ-Redakteur Bernd Kiesewetter
Das Rasen auf unseren Straßen, auch das ständige Drängeln, ist eine Zumutung für alle anderen Verkehrsteilnehmer; es ist gemeingefährlich. Die Täter kommen aber in fast allen Fällen ungeschoren davon, weil die Polizei nur einen minimalen Bruchteil von ihnen erwischen kann.
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Im aktuellen Fall hätte das Gericht ein Zeichen setzen können, dass Raserei – noch dazu, wenn dadurch ein Mensch sein Leben verloren hat – schwere Strafen nach sich zieht. Urteile haben auch eine generalpräventive Aufgabe.
Täter muss ein Leben lang mit dem Tod eines Menschen klarkommen
Das ist hier kaum zu erkennen. Deshalb ist das Urteil in der Öffentlichkeit wohl schwer vermittelbar.
Sehr junge Menschen verdienen zu Recht eine ganz besondere Zurückhaltung bei der Härte von Strafen. In diesem Fall war der Angeklagte, der bis zu dem Unfall ein solides Leben führte, auch selbst sehr erschüttert über seine Tat. Trotzdem muss er der Justiz ewig dankbar sein für deren Milde. Die eigentliche Strafe ist aber wohl, dass er sein Leben lang damit klar kommen muss, dass durch seine Rücksichtslosigkeit ein junges Leben so plötzlich ausgelöscht wurde.