Bochum. Die Arbeitslosenquote in Bochum sinkt leicht. Mehr als 4300 Jobs sind unbesetzt. Bewerber haben auf dem Arbeitsmarkt immer bessere Chancen.

Das Wort „robust“ fällt immer wieder, wenn in den vergangenen Monaten vom Arbeitsmarkt in Bochum die Rede ist. Tatsächlich ist die Zahl der Arbeitslosen auch im Oktober leicht gesunken – trotz der vielen Verwerfungen in der Wirtschaft. Aber: Der Rückgang hält sich in Grenzen.

Fachkräfte gesucht und dennoch viele Stellen offen

Im Vergleich zum Jahr 2021 fällt er sogar um ein Fünftel geringer aus. „Und das, obwohl trotz der Krise überall Fachkräfte gesucht werden“, wie es bei der Arbeitsagentur heißt. 16.923 Frauen und Männer waren im Oktober 2023 ohne Job – 288 weniger als noch Ende September. Gegenüber dem Vorjahr sind dies aber 171 arbeitslose Personen mehr. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 8,7 Prozent (September: 8,8 Prozent). Vor einem Jahr lag sie bei 8,6 Prozent. Die saisonal übliche Herbstbelebung falle wegen der weltpolitischen Lage gedämpfter aus, heißt es. Bedenklich sei die Situation aber nicht.

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„Der Bochumer Arbeitsmarkt steht auf guten wirtschaftlichen Füßen. Die Unternehmen suchen auch in unsicheren Zeiten nach gut qualifiziertem Personal“, so Frank Neukirchen-Füsers, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bochum. Schwierig bleibt jedoch das Matching, d. h. die richtige Person für jede offene Stelle zu finden.

Fast 3000 Stellen in gut zwei Jahren neu besetzt

Mögen Arbeitslosenzahl und -quote auch beinahe stagnieren. Ein Blick auf die Statistik der jüngeren Vergangenheit zeigt, dass zumindest die härtesten Auswirkungen der Corona-Krise offenbar überwunden sind. Im Juli 2020 waren noch 19.848 Frauen und Männer ohne Job. Nun, gut zwei Jahre später, sind es fast 3000 weniger. Das entspricht einem Rückgang um immerhin 15,3 Prozent.

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Allmählich wandelt sich der Arbeitsmarkt von einem Arbeitgebermarkt zum Bewerbermarkt. Konnten sich früher die Unternehmen Mitarbeiter aus einer großen Zahl von Bewerber aussuchen, dreht sich die Lage nun. Immer öfter können Bewerber auswählen, welches Angebot diverser Firmen sie annehmen möchten. Überall werde Personal gesucht, so die Agentur: von der IT-Branche über das Handwerk bis zum Gesundheitswesen. Die meisten der momentan 4356 freien Stellen gibt es in den Bau- und Ausbauberufen (659) gefolgt von Verkehr und Logistik sowie Reinigungsberufen (je 518) und dem Gesundheitssektor (503). 722 neue Stellenangebote sind im Oktober beim Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur eingegangen.

Langzeitarbeitslos, d. h. länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, sind 7096 Frauen und Männer. Gegenüber dem Vormonat (7092) ist dies nahezu unverändert. Im Vergleich zum Vorjahr ist ihre Zahl um 1026 Personen (12,6 Prozent) gesunken.